Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2014; 21(02): 58
DOI: 10.1055/s-0034-1373716
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verzehrverbot großer Makrelen nach Häufung von Vergiftungen – Ciguatera in Australien

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. April 2014 (online)

Anfang März erkrankten im südostlichen Bundesstaat New South Wales von Australien 9 Menschen an Ciguatera, der häufigsten Art von Fischvergiftung in tropischen und subtropischen Gewässern. Alle Betroffenen benötigten stationäre Versorgung. In den Wochen zuvor waren hier bereits mehrere ähnliche Vorfälle aufgetreten.

Ciguatera wird durch verschiedene, einander ähnliche Giftstoffe ausgelöst (u. a. Cigua- und Maitotoxin), die Dinaflagellaten wie das Geißeltierchen Gambierdiscus toxicus produzieren. Diese Einzeller werden von Friedfischen gefressen, welche wiederum von Raubfischen gejagt werden. So reichern sich die Giftstoffe in der Nahrungskette an. In der Regel sind die Arten am Ende der Nahrungskette am stärksten belastet, also beispielsweise Barrakudas, Muränen oder Zackenbarsche. Die Infektionen des hier gemeldeten Vorfalls hat der Verzehr einer 25 kg schweren Makrele, die ebenfalls zu den Raubfischen gehört, hervorgerufen. Gelegentlich sind aber auch Friedfische, die die Dinoflagellaten bei Fressen von Korallenpolypen mit aufnehmen, stark belastet.