retten! 2014; 3(4): 258-265
DOI: 10.1055/s-0034-1393846
Fachwissen
Titelthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Risiko Querschnittslähmung – Was tun bei Wirbelsäulenverletzungen?

Thomas Ahne
,
Sieglinde Ahne
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Publication Date:
21 October 2014 (online)

Ein schweres Wirbelsäulentrauma mit bleibenden neurologischen Schäden kommt zwar selten vor, hat aber eine gravierende Auswirkung auf das Leben des Patienten und seine Angehörigen. Gerade in der präklinischen Versorgung ist umsichtiges Handeln gefragt, um Sekundärschäden zu vermeiden.

Kernaussagen

  • Wichtig ist die schnelle Arbeitsdiagnose der Wirbelsäulenverletzung, eine schonende Lagerung und der vorsichtige Transport in ein geeignetes Krankenhaus.

  • Der spinale Schock ist eine Ausschlussdiagnose. Behandelt wird er durch Volumengabe und Vasopressoren sowie mit Anticholinergika (z. B. Atropin) bei Bradykardien.

  • Ist die Atemfunktion über eine schmerzbedingte Schonatmung hinaus eingeschränkt, muss man frühzeitig eine Intubation erwägen.

  • Eine präklinische Gabe von Methylprednisolon wird nicht empfohlen.

  • Fehlende Anwendungssicherheit bei den Immobilisationstechniken machen deren Vorteile rasch zunichte.