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DOI: 10.1055/s-0035-1559521
Strategien und Komplikationen multiviszeraler Resektionen bei retroperitonealen Sarkomen – Ergebnisse der internationalen Arbeitsgruppe Retroperitoneale Sarkome
Einleitung:
Die Resektion retroperitonealer Sarkome ist aufgrund der Tumorgröße und intratumoraler Heterogenität eine Herausforderung. Eine R0 Resektion kann nur durch multiviszerales Vorgehen erreicht werden. Die potentielle Morbidität führt oft zu weniger radikaler Verfahren. Ziel unserer Studie war die Analyse chirurgischer Komplikationen in Relation zur Strategie der Behandlung.
Material und Methoden:
Eingeschlossen wurden 1007 konsekutive Patienten aus 8 Zentren mit potentiell kurativer Resektion eines retroperitonealen Sarkoms zwischen 2002 und 2011. Die Daten wurden prospektiven Datenbanken entnommen und retrospektiv analysiert. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 58 Monate (Interquartilsabstand 36 – 90 Monate).
Ergebnisse:
Das mediane Alter betrug 58 Jahre (Interquartilsabsstand 48 – 67 Jahre). Die mediane Tumorgröße betrug 20 cm (Interquartilsabstand 13 – 30 cm). Bei 960/1007 Patienten erfolgte eine R0/R1 Resektion, bei 47/1007 Patienten wurde eine R2 Resektion durchgeführt. Bei 688/1007 Patienten wurde eine multiviszerale Resektion mit Entfernung von zwei oder mehr Organen durchgeführt. 322/1007 Patienten erhielten eine perioperative Strahlentherapie und 183/1007 Patienten eine perioperative Chemotherapie. Bei 199/1007 Patienten traten postoperativ interventionspflichtige Komplikationen auf (>= CTCAE Grad 3). Bei 106/1007 Patienten war eine Re-Operation erforderlich. Die häufigsten postoperativen Komplikationen waren postoperative Blutungen (n = 30), Anastomoseninsuffizienzen (n = 26) und postoperativer Ileus (n = 23). Die 30, 60 und 90 Tage Mortalität betrug jeweils 1,8 (95% CI 1, 2,6), 2,9 (95% CI 1,8, 3,9) and 4,1% (95% CI 2,9, 5,3). Das nach Kaplan-Meier geschätzte 5-Jahresüberleben betrug 67% (95% CI 63, 70).
Schlussfolgerung:
In dieser multizentrischen Studie zeigte sich eine hohe vollständige Resektionsrate und niedrige postoperative Komplikations- und Mortalitätsrate. Die Anzahl resezierter Organe trug nicht zu einer signifikanten Erhöhung der Morbidität bei.