Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594061
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bedürfnisse von Menschen mit schwerer Demenz erkennen und ihnen begegnen – eine Arbeitshilfe für die Altenhilfe

Y Eisenmann
1   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
,
H Schmidt
1   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
,
R Voltz
1   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
,
KM Perrar
1   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Fragestellung:

Da Menschen mit schwerer Demenz am Lebensende ihre Bedürfnisse kaum noch verbal mitteilen können, stehen Pflegende vor großen Herausforderungen. Ziel war es, eine Hilfestellung zur bedürfnisorientierten Versorgung von Menschen mit schwerer Demenz in ihrer letzten Lebensphase zu geben. Die Arbeitshilfe soll Pflegende der Altenhilfe unterstützen, Bedürfnisse zu erkennen und diesen zu begegnen.

Methodik:

Nach den Prinzipien der Grounded Theory wurden teilnehmende Beobachtungen von 30 Menschen mit schwerer Demenz und 8 Gruppendiskussionen mit Angehörigen und Versorgenden ausgewertet. Darauf aufbauend wurde die Arbeitshilfe entwickelt.

Ergebnis:

Zentrales Anliegen ist es, einen Zugang zum Bewohner zu finden und das PersonSein des einzelnen Menschen mit Demenz zu entdecken und zu erhalten. Dazu setzt sich die Arbeitshilfe aus fünf Bausteinen zusammen, die individuell genutzt werden können. Der Baustein zu den Bedürfniskategorien gibt einen Überblick über die 25 identifizierten Bedürfnisse mit jeweils individueller Ausprägung. Auf die Mitarbeiterperspektive beziehen sich die Bausteine: Innere Haltung und Kompetenz. Weiter dienen das Beobachten von Ausdruckszeichen der Bewohner und das Sammeln von Wissen über sie dazu, einen Zugang zum Betroffenen zu erlangen. Reflektierende Fragen zu förderlichen Rahmenbedingungen der Einrichtungen und die Zusammenarbeit mit den Angehörigen wurden erstellt sowie Ausführungen zu möglichen Anzeichen des nahestehenden Lebensendes und Hinweise zu weiterführender Literatur.

Schlussfolgerung:

Die Arbeitshilfe bietet auf Mitarbeiter- und Einrichtungsebene Anregungen zur individuellen Versorgung von Menschen mit schwerer Demenz. Einrichtungen der Altenhilfe können die Arbeitshilfe mit individuell verschiedenen Schwerpunkten nutzen und so zur Verbesserung der Versorgung am Lebensende beitragen.