Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594073
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Integration von An- und Zugehörigen schwerkranker und sterbender Menschen im Krankenhaus – gewünscht und realisierbar?

E Reitinger
1   Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Wien, Graz, IFF – Palliative Care und OrganisationsEthik, Wien, Österreich
,
G Piechotta-Henze
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
S Kranz
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
N Lingott
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
F Salomon
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
F Scholz
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
A Bersissa
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
A Bolsmann
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
N Drescher-Hackel
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
N Groschopp
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
C Lassahn
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
J Sah
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
C Siefert
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
M Schubert
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
,
R Walter
2   Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Hintergrund und Fragestellung:

Ein großer Anteil der in Deutschland versterbenden Menschen verbringt seine letzte Lebensphase im Krankenhaus. Fragen danach, welche Möglichkeiten und Wege im Krankenhaus bestehen, das Lebensende dieser Menschen im Sinne von Palliative Care zu begleiten, kommt daher große Bedeutung zu. Angehörige als Teilnehmende in Palliative Care im Akutkrankenhaus spielen eine wichtige Rolle in der interdisziplinären Teamarbeit. Die zentrale Frage des vorgestellten Papers lautet daher: Welche Möglichkeiten und Grenzen der Integration von An- und Zugehörigen schwerkranker und sterbender Menschen bestehen im Krankenhaus?

Methodik:

Im Rahmen eines qualitativen Forschungsdesigns wurden 18 leitfadengestützte problemzentrierte Interviews mit Pflegenden und ÄrztInnen in drei unterschiedlichen Fachbereichen und eine Gruppendiskussion mit Leitungskräften durchgeführt. Die Gespräche wurden digital aufgezeichnet und wörtlich transkribiert. Die Daten wurden thematisch-inhaltlich analysiert.

Ergebnisse:

Im Zentrum der Betreuung und palliativen Versorgung stehen die Betroffenen und ihr Wohlbefinden. An- und Zugehörige werden als wichtige Gruppe angesprochen, sie werden

  1. einerseits in die Begleitung mit eingebunden, wo es möglich ist und werden damit Teil des Behandlungsteams.

  2. Anderseits sind sie auch in ihren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen, wie Angste, Wut und Trauer ernst zu nehmen.

  3. Insbesondere gegen Ende des Lebens, wenn immer mehr Entscheidungen durch An- und Zugehörige übernommen werden, werden Überforderungen deutlich.

  4. Darüber hinaus bestimmen auch hemmende und fördernde strukturelle Rahmenbedingungen, wie etwa Zeitknappheit den Umgang mit An- und Zugehörigen.

Schlussfolgerungen:

Der Anspruch von Palliative Care im Krankenhaus, An- und Zugehörige angemessen ein zu binden und zu betreuen erfordert entsprechende Kompetenzen im interdisziplinären Team und strukturelle Rahmenbedingungen, die diese Arbeit ermöglichen.