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DOI: 10.1055/s-0036-1594099
Spiritual Care Praxis in bayerischen SAPV Teams
Publication History
Publication Date:
13 December 2016 (online)
Hintergrund:
Religiöse/spirituelle (r/s) Begleitung ist Aufgabe des multiprofessionellen Palliativteams. Im stationären Bereich gehört Seelsorge als Profession selbstverständlich dazu. Die Mitarbeit von Seelsorge im ambulanten Bereich erscheint dagegen eher sporadisch und zufällig.
Ziele:
Ziel ist die Beschreibung und Bewertung bestehender Formen der Mitarbeit kirchlicher Seelsorge in Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV).
Methode:
Semistrukturierte Interviews mit Mitgliedern von SAPV Teams in Bayern. Die Interviews wurden aufgenommen und transkribiert. Die Auswertung erfolgte mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Margit Schreier.
Ergebnisse:
34 semistrukturierte Interviews mit 12 Ärzte/innen, 12 Pflegenden, 4 Sozialarbeiter/innen, 6 Seelsorgenden von 12 SAPV Teams (jeweils 6 mit/ohne Seelsorger/in im Team). Spiritual Care wird als Teamaufgabe betrachtet. Ärzte sehen darin die Möglichkeit einer ganzheitlichen Wahrnehmung des Menschen und seines Umfeldes. Für Pflegekräfte steht die Gestaltung der Beziehung zu den Patienten im Vordergrund. Die unterschiedlichen Berufsgruppen in den Teams arbeiten auch in der Spiritual Care multiprofessionell zusammen. Anknüpfungspunkte für die R/S bildet häufig die Frage nach der Religion und dem Gemeindebezug. Daneben dienen auch Gegenstände und Symbole im Lebensumfeld der Patienten und Zugehörigen als Anknüpfungspunkte, um über r/s Themen, Bedürfnisse und Ressourcen ins Gespräch zu kommen. Mitarbeiter beklagen, dass Spiritual Care im SAPV Bereich manchmal als „exotisch“ angesehen wird und wünschen sich eine Aufwertung des Bereichs.
Schlussfolgerung:
Spiritual Care bildet im ambulanten Bereich eine wichtige Größe in der Patientenversorgung, die aufgrund der häufig „biprofessionellen“ Teamstruktur insbesondere Ärzten und Pflegekräften zukommt. Die Ausbildung für Spiritual Care sollte unter Berücksichtigung der direkten Konfrontation mit dem Lebensumfeld der Patienten ausgebaut werden.