Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594102
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfahrungen mit der Patientenrekrutierung und der Durchführung einer randomisierten kontrollierten komplexen Interventionsstudie bei palliativ erkrankten Patienten am Beispiel der BreathEase-Studie

M Schunk
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland
,
S Streitwieser
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland
,
B Haberland
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland
,
M Egli
2   Klinikum der Universität München, Sektion Pneumologie Innenstadt u. Thorakale Onkologie, Medizinische Klinik und Poliklinik V, München, Deutschland
,
L Le
3   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, München, Deutschland
,
M Hofmann
3   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, München, Deutschland
,
T Müller
3   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, München, Deutschland
,
U Berger
3   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, München, Deutschland
,
U Mansmann
3   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, München, Deutschland
,
E Rehfuess
3   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, München, Deutschland
,
H Seidl
4   Helmholtz Zentrum München, Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Neuherberg, Deutschland
,
R Holle
4   Helmholtz Zentrum München, Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Neuherberg, Deutschland
,
RM Huber
2   Klinikum der Universität München, Sektion Pneumologie Innenstadt u. Thorakale Onkologie, Medizinische Klinik und Poliklinik V, München, Deutschland
,
C Bausewein
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Dezember 2016 (online)

 

Hintergrund:

Die BreathEase-Studie untersucht die Wirksamkeit und Kosteneffektivität einer multiprofessionellen Atemnot-Ambulanz bei Patienten mit therapierefraktärer Atemnot im Rahmen eines randomisiert kontrollierten Studiendesigns. Ziel ist es, die Teilnahmebereitschaft sowie den Studien- und Interventionsablauf nach Ablauf des ersten Studienjahres darzustellen.

Methodik:

Auswertung der im elektronischen Datenerfassungssystem dokumentierten Informationen zu Rekrutierungsweg, Ein- und Ausschlusskriterien, Teilnahmeverweigerung, Gründe für Studienabbruch sowie Ablauf der Interviews und der Intervention.

Ergebnisse:

Bislang wurden n = 142 Kontaktgespräche geführt und n = 55 Patienten rekrutiert. Interessenten hatten von dem Angebot durch Medien (63%), soziale Kontakte (12%) und Kliniken/Ärzten (25%) erfahren. n = 22 (15%) Personen lehnten die Teilnahme ab. Als Gründe wurden eine eingeschränkte Mobilität, die lange Studiendauer, und das Fehlen finanzieller Anreize genannt. Bei n = 42 (30%) Personen lagen Ausschlussgründe vor, am häufigsten eine nicht fortgeschrittene oder unklare Grunderkrankung. n = 9 (18%) haben die Studienteilnahme vorzeitig beendet, v.a. aufgrund einer Verschlechterung ihres Gesundheitszustands. Protokollverletzungen wie ein verzögerter Start oder Abschluss der Intervention liegen bei n = 10 (34%) der n = 29 Studienteilnehmer mit beendeter Intervention vor. Bei n = 12 (9%) der insgesamt 128 durchgeführten Interviews kam es zu einer Abweichung vom protokollgemäßen Ablauf.

Schlussfolgerungen:

Die Rekrutierung von Patienten und die Implementierung des Behandlungsprogramms in den klinischen Alltag fordern deutlich mehr Ressourcen als ursprünglich vorgesehen. Die aufgrund des fortgeschrittenen Krankheitsverlaufs in der Studienpopulation gehäuft auftretenden Verzögerungen betreffen den Ablauf der Intervention, welche mehrfache ambulante Besuche umfasst, deutlich stärker als die weitgehend auf Hausbesuchen und Telefonaten basierende Studiendurchführung.