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DOI: 10.1055/s-0036-1594106
Standard operating procedures (SOP) zur Symptombehandlung auf Palliativstationen
Authors
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. Dezember 2016 (online)
Hintergrund:
In der Palliativmedizin (PM) kann die Standardisierung wiederkehrender Prozesse bei z.B. der medikamentösen Symptomlinderung helfen. Daher entwickelte ein multiprofessionelles Expertenteam SOPs zur Linderung von Luftnot, Schmerz, Inappetenz und Übelkeit. SOPs werden auf der Palliativstation (PS) eingesetzt und entsprechen der aktuellen Evidenzlage (u.a. S3 Leitlinie) und klinischen Erfahrung. Die Durchführbarkeit zeigte sich in einer Pilotstudie, die Wirksamkeit war bisher unbekannt.
Methode und Patienten:
Alle Patienten unserer PS von Februar 2014 bis Februar 2015 (n = 276) wurden SOP konform behandelt oder die Gründe für eine Abweichung registriert. Die Symptomlast wurde auf einer 4-Punkte Likert Skala (0 = kein, 1 = leicht, 2 = moderat, 3 = schwer) fremd- und selbst erfasst (HOPE Symptom & Problem Checkliste, 4241 Erfassungen, bzw. MIDOS_2, 1245 Erfassungen).
Ergebnisse:
Die Patienten unter Schmerzen (40% der Erfassungen), Übelkeit (15%), Luftnot (37%) und Inappetenz (67%). SOP konforme Behandlung war in der Mehrzahl der Fälle möglich (Schmerzen 99%, Übelkeit 97%, Luftnot 96%, Inappetenz 71%) und führte zu einer Symptomlinderung (Intensität von 2 oder 3 zu 0 oder 1 bei Schmerzen 95%, Übelkeit 93% und Luftnot 94%). Als häufigster Grund der Abweichung wurde der Wunsch des Patienten erfasst.
Schlussfolgerung:
SOP konforme Behandlung war durchführbar und wirksam für die Beschwerden Schmerzen, Übelkeit und Luftnot.