Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594123
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prüfungen im Querschnittsbereich 13 – Palliativmedizin Befragung an 34 medizinischen Fakultäten in Deutschland

S Seidemann
1   Universitätsklinikum, Heidelberg, Deutschland
,
J Jünger
1   Universitätsklinikum, Heidelberg, Deutschland
,
B Alt-Epping
2   Universitätsmedizin Göttingen, Palliativmedizin, Göttingen, Deutschland
,
I Benjamin
2   Universitätsmedizin Göttingen, Palliativmedizin, Göttingen, Deutschland
,
L Isermeyer
2   Universitätsmedizin Göttingen, Palliativmedizin, Göttingen, Deutschland
,
A Doll
3   Uniklinik, Köln, Deutschland
,
C Schiessl
4   Algesiologikum – Zentren für Schmerzmedizin, München, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Fragestellung:

Trotz hoher Relevanz für die Tätigkeit aller Ärzte wurden palliativmedizinische (PM) Lehrinhalte erst 2009 als 13. Querschnittsbereich (QB13) in die ärztliche Approbationsordnung aufgenommen. Vorangegangene Lehrumfragen ergaben, dass die Umsetzung dieses Querschnittsbereichs an den deutschen medizinischen Fakultäten (MF) sehr heterogen ist [Schiessl et al. 2013]. Die vorliegende Befragung sollte den Ist-Stand sowie den Bedarf an Prüfungen in der PM an den MF in Deutschland erheben und sowohl quantitative als auch qualitative Daten zu Konzeption Inhalten, Durchführung und Implementierung der Prüfung erfassen.

Methodik:

Die Lehrverantwortlichen des QB13 an deutschen MF wurden anhand eines standardisierten Interviewleitfadens befragt. Die darin enthaltenen geschlossenen Fragen wurden deskriptiv-statistisch und die offenen Fragen inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnis:

34 von 36 MF haben an der Befragung teilgenommen. Multiple-Choice-Prüfungen (91,4%) als häufigstes Prüfungsformat eingesetzt. An 9 MF ist der Einsatz eines anderen Prüfungsformats beabsichtigt, überwiegend wird eine OSCE-Station (55,5%) angestrebt. Die Mehrheit der MF (91,2%) hat kein gewichtetes Inhaltsverzeichnis der Prüfungsthemen definiert, führt aber einen Review der Prüfung (78,8%) durch. Als förderlich für die Prüfungsimplementierung wird eine gelungene Prüfungskonzeption angesehen, als hinderlich die knappen personellen Ressourcen.

Schlussfolgerung:

Aufgrund fehlender Ressourcen werden mehrheitlich schriftliche Prüfungsformate in der PM an den MF eingesetzt, insbesondere Multiple-Choice-Prüfungen. Dieses Format ist nur bedingt geeignet, um kommunikative Kompetenzen sowie eine palliativmedizinische Haltung abzuprüfen. Folglich sollte ein kompetenzbasiertes Prüfungsprogramm für die PM entwickelt werden, das auch an MF mit begrenzten Ressourcen umsetzbar ist.