Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594141
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Methicillin resistenter Staphylokokkus aureus (MRSA) Prävalenz auf einer Palliativstation – Langzeitdaten

Authors

  • O Schmalz

    1   HELIOS Klinikum Wuppertal, Abteilung für Onkologie und Palliativmedizin, Wuppertal, Deutschland
  • B Ghebremedhin

    2   HELIOS Klinikum Wuppertal, Institut für Medizinische Labordiagnostik, Wuppertal, Deutschland
  • T Strapatsas

    3   HELIOS Klinikum Wuppertal, Interdisziplinäres Notfallzentrum, Wuppertal, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Einleitung:

MRSA ist ein weltweit häufiger Hospitalkeim und geht mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität einher. Neben häufigen Krankenhausbehandlungen sind chronische Erkrankungen die häufigsten Risikofaktoren zum Erwerb einer MRSA Infektion. Ziel unserer Untersuchung war die Bestimmung der Prävalenz und die Erfassung von nosokomialen und mitgebrachten MRSA auf einer Palliativstation.

Material und Methoden:

In einer prospektiven Untersuchung wurden bei allen Patienten innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme auf die Palliativstation Abstriche der Nase durchgeführt. Der kulturelle MRSA-Nachweis erfolgte auf chromogenen Agarplatten.

Ergebnisse:

Im Zeitraum von 2010 bis 2015 konnten 1956 Patienten (854 Frauen; 1102 Männer) in die Untersuchung eingeschlossen werden. 1035 Patienten (52,9%) kamen als interne Verlegung auf die Station, 921 Patienten (47,1%) wurden elektiv zugewiesen. Tabelle 1 stellt Prävalenz und MRSA Last auf Palliativstation im Vergleich zum Gesamthaus (HKW) und dem Nationalen Referenzzentrums (NRZ) dar:

Tab. 1: Prävalenz und MRSA Last

Von insgesamt 105 positiv auf MRSA getesteten Patienten lagen 95 mitgebrachte und 10 nosokomiale Kolonisationen vor.

Diskussion:

Die durchgeführte Untersuchung zeigt, dass die Prävalenz der MRSA Kolonisation auf einer Palliativstation deutlich höher ist als im Krankenhausdurchschnitt. Bei den von extern zugewiesenen Patienten fand sich eine höhere Prävalenz als bei den Patienten, die hausintern verlegt wurden. Um eine angemessene Versorgung zu gewährleisten sind an die Bedürfnisse von Palliativpatienten angepasste Hygiene Protokolle notwendig. Hier sollten weitere Studien adressiert werden.