Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594180
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verortete Tote oder auch (neudeutsch) „YOLO-Reminder“

M Schröer
1   , Düsseldorf, Deutschland
,
NM Puls
2   Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Immer wieder werden Autofahrer und Fußgänger am Straßenrand mit Kreuzen konfrontiert, die auf Unfälle mit tödlichem Ausgang hinweisen. Sie sind häufig mit Blumen und Kerzen geschmückt, wenn man genauer hinschaut sogar (auch) mit vielen anderen Zeichen der Erinnerung, die sie als individuelle „Pilgerstätten“ einer Gruppe von Menschen (Familie und Freundeskreis) ausweisen. Anhand von Beispielen aus mehreren Städten wollen wir zeigen, dass sich hier eine neue Erinnerungskultur vor allem von jungen Menschen entwickelt hat, für die diese Orte häufig eine größere Bedeutung als der Friedhof haben – sie sind zu besonderen Orten der Nähe geworden und werden deshalb oft über viele Jahre von Nahestehenden gepflegt.