Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594193
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Multiresistente Erreger (MRE) in den deutschen Printmedien – eine Medienanalyse mit Fokus auf das Lebensende

A Danzl
1   Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
,
S Stiel
1   Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
,
C Ostgathe
1   Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
,
M Heckel
1   Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Hintergrund:

Während Interviews zum Umgang mit Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) und anderen multiresistenten Erreger (MRE) am Lebensende zeigte sich, dass Vorstellungen zu MRSA/MRE der meisten Patienten und Angehörigen auch von Printmedien beeinflusst sind.

Ziel:

Die Studie untersucht daher wie MRSA/MRE in den Printmedien dargestellt werden. Daraus sollen Rückschlüsse gezogen werden, welche Informationen und Assoziationen Patienten und deren Angehörige beeinflussen, wenn eine Kolonisation oder Infektion mit MRSA/MRE festgestellt wird.

Methoden:

Für die Studie sind Berichte zum Thema MRSA/MRE aus verschiedenen deutschen Printmedien ausgewählt worden (überregionale und regionale Printmedien, Tages- und Wochenzeitungen und Magazine). Bei der hier gewählten Stichprobe von Artikeln ist eine qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt worden.

Ergebnisse:

In die Auswertung wurden 345 Artikel zum Thema MRSA/MRE eingeschlossen. Bei der inhaltlichen Auswertung lassen sich drei Themen, über die berichtet wurde, unterscheiden:

  1. Berichte über MRE-Fälle,

  2. Hintergrundinformationen und

  3. Einflussfaktoren auf MRE.

Oftmals unterscheiden die Artikel nicht eindeutig zwischen verschiedenen Patientengruppen, Erregern oder den Umständen, unter denen diese auftreten. MRE werden häufig als gefährliche und tödliche „Killerbakterien“ beschrieben. Es wurde keine Artikel gefunden, die sich speziell mit dem Thema MRSA/MRE am Lebensende beschäftigen.

Schlussfolgerungen:

Der besonderen Situation von Patienten am Lebensende und MRE widmen sich Printmedien nicht. Dennoch sollte medizinisches Fachpersonal auch in der Palliativversorgung berücksichtigen, dass die Berichterstattung über MRSA/MRE in Printmedien Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf dieses Thema auslösen kann. Dies sollte beim Umgang mit Patienten und deren Angehörigen thematisiert werden. Die Ergebnisse dieser Studie könnten sich auf die Art und Weise auswirken, wie Patienten über MRSA/MRE aufgeklärt werden.