Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594205
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Onkologische Pflegeberatung im Hauttumorzentrum

M Mascia-Papendorf
1   Medizinische Hochschule Hannover, Geschäftsführung Pflege, Hannover, Deutschland
,
I Meyenburg-Altwarg
1   Medizinische Hochschule Hannover, Geschäftsführung Pflege, Hannover, Deutschland
,
A Smuda
2   Medizinische Hochschule Hannover, Dermatologie, Hannover, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Im Haut-Tumor-Zentrum der Medizinischen Hochschule Hannover werden weit mehr als 500 Patienten im Quartal in unterschiedlichsten Stadien ihrer Erkrankung behandelt. Die teilstationären Aufenthalte erfolgen in 2 bis 3-wöchentlichem Rhythmus. In der Zeit zwischen zwei Therapiegaben oder zwei Kontrolluntersuchungen in der Ambulanz, müssen die Patienten all ihre Fragen, Unsicherheiten oder gar Komplikationen und Nebenwirkungen selbst einschätzen und entscheiden, ob und wann sie Kontakt mit dem Haut-Tumor-Zentrum aufnehmen. Im Laufe ihrer Erkrankung stoßen Krebskranke und ihre Zugehörigen oft psychisch, emotional und organisatorisch an ihre Grenzen. Viele Patienten sind durch die große Menge an verfügbarem Informationsmaterial verunsichert und können die Qualität der Informationen nicht beurteilen, sollen jedoch ihre Behandlung gut verstehen und die erforderlichen Maßnahmen akzeptieren können. Deshalb ist es enorm wichtig, dass eine lückenlose Aufklärung, Information und Beratung durch eine onkologisch und palliativ qualifizierte Pflegekraft stattfindet. Eine kontinuierliche Begleitung ermöglicht eine kompetente Aufklärung sowie Stärkung und Verbesserung der Patientenorientierung und hilft den Betroffenen Verantwortung zu übernehmen und mögliche Ängste abzubauen. Die Pflegeberatung im Haut-Tumor-Zentrum der Medizinischen Hochschule Hannover wurde im Oktober 2015 implementiert. Sie ist ein Angebot für alle Patienten und ihre Bezugspersonen, bei denen Hautkrebs diagnostiziert wurde und bei denen ein hohes Risiko des Wiederauftretens des Tumors oder bei denen der Hautkrebs nicht vollständig entfernt werden konnte. Dies sind häufig Patienten, die nach relativ kurzer Zeit in eine palliative Situation gelangen. Eine individuelle Beratung steht fortlaufend im Vordergrund, da die Patientengruppe sehr heterogen bezüglich des Alters, der sozialen Umstände, des Bildungsgrades und auch bezüglich der jeweiligen Adhärenz ist.