Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594223
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Juna und Norwin reisen durch das Leben – Mit Vorschulkindern über Abschied, Tod und Trauer sprechen. Ein multidimensionales Weiterbildungskonzept für Vorschulkinder, Eltern, Ehrenamtliche und Erzieher

B Bretschneider
1   Gemeinnützige Hospizium Leipzig GmbH, Leipzig, Deutschland
,
S Graf
1   Gemeinnützige Hospizium Leipzig GmbH, Leipzig, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Zielsetzung:

Wir wollen:

  • Kindern in Zusammenarbeit mit Erziehern und den Eltern mögliche Ängste zum Thema Krankheit, Sterben und Tod nehmen

  • anhand von unseren Erfahrungen berichten und dadurch Ängste zu diesem Thema mindern

  • durch ausgewählte Methoden und Handlungsmöglichkeiten Unsicherheiten bezüglich der Themen vorbeugen

  • helfen, Kinder zu empathiefähigen Menschen zu bilden.

Wir nehmen Eltern und Erziehern Ängste und Unsicherheiten und ermutigen sie, offen und ungehemmt mit Kindern über das Sterben und den Tod zu sprechen, dabei auch selbst Gefühle zu zeigen. Sterben ist Teil des Lebens, wie auch die Geburt.

Inhalt:

Kinder erleben in ihrem nahen Lebensumfeld Abschieds- und Verlustsituationen. Nach wie vor fällt es Erwachsenen schwer, in diesen Situationen auf Kinder einzugehen. Sie sind ungeübt im Umgang damit, unsicher und es ist ihnen oft nicht bewusst, dass der frühzeitige Umgang bzw. das Lernen, mit derart dramatischen Situationen umzugehen, sich nachhaltig auf die gesamte Entwicklung der Persönlichkeit auswirkt. Erwachsene meinen, dass Kinder schmerzhafte Situationen nicht verarbeiten können und glauben, Kinder von seelischen Schmerzen fernhalten zu können. Die Themen werden verdrängt, Kinder werden mit ihren Gefühlen allein gelassen. Hier besteht nach wie vor ein großes Kommunikationsproblem. Durch diese Sprachlosigkeit entstehen bei Kindern unbegründete Ängste und Phantasien, die oft noch mächtiger sind, als es die Realität verzeichnet. Wir haben ein Bildungskonzept entwickelt und führen dies in Kindertagesstätten durch. Ein derartiges Konzept gibt es für diese Altersgruppe nicht. Das Besondere ist die Multidimensionalität. Wir beziehen Kinder, Eltern, Ehrenamtliche sowie Erzieher nicht nur mit ein, wir zeigen Ihnen Kommunikationsmöglichkeiten auf und tragen damit zur Enttabuisierung bei.