Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598515
Posterbegehung – Sektion Schlafmedizin
Posterbegehung der Sektion Schlafmedizin – Kurt Rasche/Wuppertal, Dominic Dellweg/Schmallenberg
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss von SERVE-HF auf die Arbeit eines großen pneumologisch-orientierten Schlaflabors

A Barleben
1   Helios Kliniken Schwerin
,
R Karwarth
2   Schlaflabor der Pneumologischen Klinik, Helios-Krankenhaus Schwerin
,
W Grüning
2   Schlaflabor der Pneumologischen Klinik, Helios-Krankenhaus Schwerin
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

1 Jahr nach den Warnhinweisen von SERVE untersuchten wir die Auswirkungen in unserem pneumologisch orientierten Schlaflabor (05/15 18, akt. 20 PSG-Plätze). Seit Verfügbarkeit der adaptiven Servoventilation wurden bis 5/2015 1247 Patienten eingestellt (723 BiPAPAutoSV, 234 AutoSetCS, 284 SomnoventCR, 6 PrismaCR).

Davon waren von 6/15 bis 5/16 als „Beatmungs“-Verlaufskontrolle noch 531 Patienten in Betreuung. Diese wurden nach den Ergebnissen der SERVE-Studie reevaluiert: Bei einer bekannten Herzinsuffizienz mit EF< 40% zum Zeitpunkt der Ersteinstellung wurde nach Rücksprache mit dem Pat. eine Umstellung angeboten (Überdrucktherapie/O2-Insufflation) oder untersucht, inwiefern das SAS noch vorhanden. Auf ausdrücklichen Wunsch bei guter Toleranz/Nutzung wurde alles belassen. Wenn keine Echokardiografie bekannt war, erfolgte eine proBNP-Bestimmung – bei > 700 wurde eine Echokardiografie veranlasst mit ggf. o.g. Konsequenzen. Bei schlechter Nutzung/Intoleranz erfolgte das Angebot einer Modifikation.

Bei 12 Patienten erfolgte eine Umstellung der Überdrucktherapie (3 × CPAP, 7 × BilevelST, 2 × NIV), bei 4 Patienten konnte die alleinige O2-Insufflation das Atemmuster normalisieren (Verordnung LTOT), bei 6 wurde die Therapie eingestellt. Dies bedeutet, dass bei 22 Patienten (4,4%) das Vorgehen geändert wurde.

Von den zur Verlaufskontrolle geplanten Patienten (von 6/15 bis 9/16) sind uns 18 Todesfälle (< 3,4%, Nutzungsdauer 3 Monate bis 8 Jahre) bekannt geworden, davon 9 mit nachzuvollziehender Ursache – 3 × Folgen einer Herz-Erkrankung, 5 × Apoplex, 1 × Tumor. Bei den übrigen 9 war bei 4 Pat. zum Zeitpunkt der Ersteinstellung eine schwerere Herzinsuffizienz bekannt.

Somit kann mit aller Vorsicht in unserem Schlaflabor von einer marginalen Relevanz nach SERVE- ausgegangen werden.

Interessant ist auch unser „Verordnungsverhalten“ in dem Jahr vor und nach „SERVE“: Von den 985 neuen Patienten 6/14 bis 5/15 wurden eingestellt auf CPAP 578, BilevelST 58, NIV 51 und ASV 212; von den 982 neuen Patienten 06/15 bis 5/16: CPAP 595, BilevelST 54, NIV 53 und ASV 66. Somit hat sich doch eine erhebliche „Änderung“ unseres Vorgehens ergeben. Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich dies mit mehr Abstand zu 05/15 ändert (in den 4 Monaten von 06 bis 09/16 wurden schon wieder 42 ASV-Geräte verordnet).