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DOI: 10.1055/s-0037-1598583
Psychische Komorbidität mit Depressionen bei Asthma-Patienten in der pneumologischen Rehabilitation
Publication History
Publication Date:
23 February 2017 (online)
Hintergrund:
Bevölkerungsbasierte epidemiologische Studien belegen eine überproportionale Komorbidität von Depressionen bei Ptn. mit chronischen Atemwegserkrankungen. Psychische Begleiterkrankungen beeinträchtigen den Therapieverlauf und -erfolg in der medizinischen Rehabilitation erheblich und erfordern gesonderte Interventionen.
Zielstellung:
1) Schätzung der Punktprävalenz depressiver Komorbiditäten in der stationären Rehabilitation von Asthma-Patienten und 2) Erfassung der Effekte auf klinische Depressionen bzw. depressive Symptomatik im Rahmen der dreiwöchigen stationären pneumologischen Rehabilitation.
Methode:
Analyse von n = 191 unselegierten Ptn. mit lungenfunktionsanalytisch und klinisch gesicherter reiner Asthma-Diagnose (Datenauswertung: n = 119). Assessments: PHQ-D (Kurzversion) zu Beginn (prä) und Abschluss (post) der Rehabilitationsmaßnahme (u.a. Patientenschulung/Gesundheitstraining, medizinische Trainingstherapie, Atemphysiotherapie, balneophysikalische Maßnahmen) sowie im 3-M-Follow-up: Erfassung depressiver Symptomatik (dimensionale Diagnostik der Symptomausprägung) + valide klinische Verdachtsdiagnosen (kategoriale Diagnose).
Ergebnisse:
Insgesamt wiesen zu Beginn 68,9% aller Ptn. Depressivitätssymtome auf, darunter 1,7% schwere, 6,7% ausgeprägte, 23,5% mittelgradige und 37,0% leichte bis subklinische. Zu Rehabilitationsbeginn erfüllten 12,6% die DSM-Kriterien für die kategoriale Verdachtsdiagnose auf eine Major Depression und 11,8% für eine andere affektive Störung. Im Prä-Post-Vergleich zeigten sich klinisch signifikante Veränderungen. Der Anteil der Ptn. mit PHQ-Verdachtsdiagnose MD verringerte sich von 12,6% prä auf 3,4% im Follow-up. Zudem erlebten deutlich weniger Patienten depressive Symptome (prä: 68,9%, post: 42,0%, Follow-Up: 31,9%).
Diskussion:
Die Resultate zeigen, dass die Verbreitung depressiver Störungen und subdiagnostischer Depressivität unter stationär behandelten Asthma-Ptn. eine gravierendes Problem darstellt. Die Verlaufsdaten legen nahe, dass sich Depressivität innerhalb einer 3-wöchigen Rehamaßnahme in bedeutsamem Ausmaß positiv beeinflussen lässt.