Zusammenfassung
Von 488 Patienten, die zwischen 1960 und 1974 mit Radiojod wegen einer Hyperthyreose
vom Typ des Morbus Basedow behandelt wurden, konnten 427 (87,5 %) meist mehrfach nachuntersucht
werden. (Klinik, 131J-Zweiphasentest, PB127I, T4 (CPB-A), T3 in-vitro-Test, seit 1973 TRH-Test).
Die Radioj od-Therapie erfolgte in Form einer individuell berechneten Einzeitbehandlung.
Zwei Drittel der Patienten wurden nach einer einmaligen 1 3 1 JTherapie euthyreot.
Bei ca. 20% war die Behandlung nicht ausreichend und mußte wiederholt werden. Diese
Patienten zeichnen sich offensichtlich durch ein anderes Verhalten ihrer Erkrankung
aus, Versagerquote (33—35%) aufwiesen. Hinsichtlich der Versagerquote bzw. der Rezidiv-Häufigkeit
(3—4 %) einerseits und der Hypothyreose-Rate andererseits besteht kein prinzipieller
Unterschied zwischen der 131J-Therapie und der Operation. Das Auftreten von Frühhypothyreosen ist abhängig von
der Strahlendosis, wie u. a. die Befunde von Patienten zeigten, die mit signifikant
höheren Dosen vor 1965 behandelt wurden. Eine Reduktion der Strahlendosis auf ca.
6000 rd führte zu einem Rückgang der Hypothyreose- Rate von 18% auf 7%. Die Ursachen
der Späthypothyreose werden diskutiert. Die Berechnung der Hypothyreosehäufigkeit
erfolgte nach drei verschiedenen Methoden (bezogen auf das Gesamtkrankengut, die im
Intervall Beobachteten und die Sterbetafel-Methode), die zu unterschiedlichen Ergebnissen
führen. Dies ist beim Vergleich der Ergebnisse sowohl nach Radiojod-Behandlung als
audi nach Operation zu beachten. Die Radioj od-Therapie der Hyperthyreose bietet eine
echte Alternative zur Operation.