Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2004; 32(04): 238-246
DOI: 10.1055/s-0037-1622418
Heim-/Zootiere
Schattauer GmbH

Die sonographische Untersuchung des vorderen Augenabschnittes beim Kleintier[*]

Teil 2: Pathologische BefundeSonographic examination of the anterior eye segment in companion animalsPart 2: Pathological changes
I. Hoffmann
1   Aus der Chirurgischen Tierklinik (Vorstand: Prof. Dr. U. Matis) der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem
,
E. Schäffer
2   Institut für Pathologie (Direktor: Prof. Dr. H. Höfler), GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg, und dem
,
S. Reese
3   Institut für Tieranatomie (Vorstand: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. H.-G. Liebich) der Ludwig-Maximilians-Universität München
,
R. Köstlin
1   Aus der Chirurgischen Tierklinik (Vorstand: Prof. Dr. U. Matis) der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem
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Publication History

Publication Date:
04 January 2018 (online)

Zusammenfassung:

Gegenstand und Ziel: Überprüfung des Einsatzes der hochauflösenden Ophthalmosonographie bei krankhaften Zuständen am Auge. Material und Methoden: Bei 125 Hunden und 36 Katzen wurden pathologische Veränderungen des vorderen Augenabschnittes und der Netzhaut-Glaskörper-Peripherie mit einem hochauflösenden Linear-Array-Schallkopf mit einer Mittelfrequenz von 12 MHz dargestellt. Zusätzlich wurden Veränderungen des gesamten Bulbus, der Adnexe und der Orbita von zwei Meerschweinchen und drei Kaninchen untersucht. Bei allen Augen, die enukleiert werden mussten, erfolgte zum Vergleich eine histologische Untersuchung. Ergebnisse: Die hochauflösende Ophthalmosonographie erlaubte die detaillierte Beurteilung anteriorer und bulbuswandständiger Läsionen des Augapfels und der okulären Adnexe. Die nicht invasive Untersuchungsmethode wurde von den Tieren gut toleriert. Beim Vergleich der eingesetzten Methode mit dem in der Humanmedizin verwendeten Ultraschallbiomikroskop zeigte sich Letzteres zwar in der Darstellung feinster Gewebsstrukturen überlegen, doch stellt der verwendete Schallkopf durch seine höhere Eindringtiefe, die leichtere Anwendbarkeit und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten für tiermedizinische Fragestellungen insgesamt eine geeignete Alternative dar. Klinische Relevanz: Mit dieser Technik gelangen Darstellungen, die mit konventionellen Geräten bisher nicht erreicht werden konnten. Als Einsatzschwerpunkte sind Läsionen im Bereich von Iris, Ziliarkörper und Linse, die Glaukomdiagnostik, Traumata, Verlaufskontrollen und die Überprüfung des Operationsergebnisses von Linsenextraktionen und Kunstlinsenimplantationen zu nennen.

Summary:

Objective: Evaluation of high resolution ultrasound as a diagnostic tool in veterinary ophthalmology. Material and methods: Pathological changes of the anterior segment and the retinal-vitreous-periphery of the eye in 125 dogs and 36 cats were imaged using a linear array ultrasound probe with a median frequency of 12 MHz. In addition bulbar, orbital and adnexal changes of the eyes of two guinea pigs and three rabbits were scanned. Histological specimens were taken for comparison when an enucleation was unavoidable. Results: High resolution ultrasound offers the possibility to image lesions of the anterior and bulbar wall part of the eyeball and ocular adnexa in detail. This non-invasive method is well tolerated. Comparing the utilized method with an ultrasound biomicroscope, which is used in human medicine, it was apparent that the latter is superior in imaging delicate structures of tissue. Overall the probe used in this study seems to be an appropriate alternative in veterinary use as it has a higher penetration, can be handled more easily and has a wider range of applications. Clinical relevance: High resolution ultrasound was capable to show pathological changes in the eyes of companion animals which have not yet been visualized with standard ophthalmic ultrasound. Focal points of the examination are lesions of the iris, ciliary body and lens, the diagnosis of glaucoma, trauma, the control of the course of an illness and the review of the operational outcome of lens extractions and artificial lens implantations.

* Herrn Dr. Tilo Hänichen zum 65. Geburtstag gewidmet.