Zusammenfassung
Die Senkung der Sterblichkeit durch intravenöse Thrombolyse bei akutem Myokardinfarkt
ist um so größer, je früher die Behandlung beginnt. Präklinische Lyse führt zu wesentlichem
Zeitgewinn. Wenn entsprechende logistische Voraussetzungen erfüllt sind, einschließlich
Registrierung und korrekter Interpretation eines 12-Ableitungs-EKG, ist das Risiko
einer präklinischen Lyse nicht höher und die diagnostische Sicherheit vergleichbar
der bei stationärer Lyse. Es fehlt bisher der Beweis, daß eine Vorverlegung der Lyse
in die präklinische Phase zu einer signifikanten Senkung der Sterblichkeit führt.
Daher sollte derzeit eine prästationäre Lyse nur durchgeführt werden, wenn die logistischen
Voraussetzungen ohnehin erfüllt sind oder ohne großen Aufwand eingerichtet werden
können. Außerdem sollte gewährleistet sein, daß ein ausreichend großer Anteil aller
Patienten mit akutem Myokardinfarkt im Versorgungsbereich das Rettungssystem in Anspruch
nimmt.
Schlüsselwörter
Akuter Myokardinfarkt - präklinische Thrombolyse - Rettungssystem
Keywords
Acute myocardial infarction - prehospital thrombolysis - emergency medical system