Hamostaseologie 1992; 12(02): 042-046
DOI: 10.1055/s-0038-1660314
Übersichtsarbeit/Review Articles
Schattauer GmbH

Für und wider die präklinische Thrombolyse

Authors

  • R. Schröder

    1   Abteilung Kardiologie und Pulmologie, Klinikum Steglitz, Freie Universität Berlin (Direktor: Prof. Dr. R. Schröder)
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Publication Date:
26 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die Senkung der Sterblichkeit durch intravenöse Thrombolyse bei akutem Myokardinfarkt ist um so größer, je früher die Behandlung beginnt. Präklinische Lyse führt zu wesentlichem Zeitgewinn. Wenn entsprechende logistische Voraussetzungen erfüllt sind, einschließlich Registrierung und korrekter Interpretation eines 12-Ableitungs-EKG, ist das Risiko einer präklinischen Lyse nicht höher und die diagnostische Sicherheit vergleichbar der bei stationärer Lyse. Es fehlt bisher der Beweis, daß eine Vorverlegung der Lyse in die präklinische Phase zu einer signifikanten Senkung der Sterblichkeit führt. Daher sollte derzeit eine prästationäre Lyse nur durchgeführt werden, wenn die logistischen Voraussetzungen ohnehin erfüllt sind oder ohne großen Aufwand eingerichtet werden können. Außerdem sollte gewährleistet sein, daß ein ausreichend großer Anteil aller Patienten mit akutem Myokardinfarkt im Versorgungsbereich das Rettungssystem in Anspruch nimmt.