Z Gastroenterol 2018; 56(08): e301
DOI: 10.1055/s-0038-1668919
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Ösophagus- und Magenkarzinom: Therapierelevante Grundlagenforschung – Freitag, 14. September 2018, 12:40 – 13:52, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Meprin beta Expression im Magenkarzinom

W Siemsen
1   Institut für Pathologie Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel, Deutschland
,
C Halske
1   Institut für Pathologie Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel, Deutschland
,
HM Behrens
1   Institut für Pathologie Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel, Deutschland
,
S Krüger
1   Institut für Pathologie Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel, Deutschland
,
C Becker-Pauly
2   Institut für Biochemie Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel, Deutschland
,
C Röcken
1   Institut für Pathologie Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Mukusschicht des Magens schützt das Epithel vor Bakterien. Meprin beta ist verantwortlich für die Spaltung von Mucin 2 im Dünndarm, wodurch es zu einer Mukusablösung kommt, die eine bakterielle Überbesiedlung des Epithels verhindert. Pathogene, wie zum Beispiel Porphyromonas gingivalis, können die physiologische Regulation von Meprin beta außer Kraft setzen. Folglich verändern sich die Eigenschaften der Mukusschicht zu Gunsten der Mikroben. Mikrobielle Dysbiose im Magen sorgt für eine erhöhte Suszeptibilität für ein Magenkarzinom.

Ziele:

Ziel der Untersuchung war es, die Expression von Meprin beta im Magenkarzinom zu untersuchen und diese mit klinisch-pathologischen Parametern zu korrelieren.

Methodik:

Die Expression von Meprin beta in den Tumorzellen und in der intestinalen Metaplasie wurde an Formalin-fixierten, Paraffin-eingebettetem Material von 462 Magenkarzinomen mittels Immunhistochemie untersucht.

Ergebnisse:

460 der 462 untersuchten Magenkarzinome (99,6%) zeigten eine zytoplasmatische Färbung der Tumorzellen, 193 der 462 Magenkarzinome (62,8%) zeigten eine membranständige Meprin beta-Expression der Tumorzellen und 91 der 462 Schnitte (19,7%) wiesen eine intestinale Metaplasie auf. Eine zytoplasmatische Meprin beta-Expression fand sich signifikant häufiger bei intestinalen Phänotypen, bei mikrosatelliteninstabilen (MSI) Magenkarzinomen und bei PD-L1 positiven Tumorzellen. Eine membranständige Meprin beta-Expression zeigte sich signifikant häufiger bei intestinalen Phänotypen, bei den Tumorstadien T1 und T2, beim N0-Lymphknotenstatus, bei der G1/G2 – Differenzierungsgruppe, positivem Muc1-Status, positivem E-Cadherin-Status, positivem beta-Catenin-Status, beim gemischten und intestinalen Mucus-Typus, bei mikrosatelliteninstabilen (MSI) Magenkarzinomen, bei KRAS-Mutation und bei PD-L1 positiven Tumorzellen.

Schlussfolgerung:

Das chromosomal instabile (CIN) und das mikrosatelliteninstabile (MSI) Magenkarzinom gehen als zwei der molekularen Subtypen des Magenkarzinoms mit einer erhöhten Expression von Meprin beta einher.