Z Gastroenterol 2019; 57(01): e86-e87
DOI: 10.1055/s-0038-1677277
5. Viral Hepatitis, Immunology
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Erfahrung mit dem pangenotypischen Therapieregime Glecaprevir/Pibrentasvir (Maviret) zur Behandlung einer chronischen Hepatitis C Infektion

F Piecha
1   I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany
,
JM Gänssler
1   I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany
,
S Pischke
1   I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany
,
MH Wehmeyer
1   I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany
,
A Laschtowitz
1   I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany
,
C Röder
1   I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany
,
AW Lohse
1   I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany
,
J Schulze zur Wiesch
1   I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
04 January 2019 (online)

 

Fragestellung:

Das pangenotypisch wirksame Kombinationspräparat Maviret (Glecaprevir/Pibrentasvir) wurde 2017 als neuste Substanz zur Therapie einer chronischen Hepatitis C (HCV) Infektion zugelassen. Ziel dieser Arbeit war die Charakterisierung und die Analyse des Ansprechens von Patienten, die eine achtwöchige Therapie mit Maviret erhielten.

Methoden:

Zwischen August 2017 und Februar 2018 wurde bei n = 47 Patienten eine Therapie mit Maviret begonnen. Vor Therapiestart wurde bei allen Patienten eine Leberelastografie durchgeführt, bei n = 19 Patienten mit Genotyp 1a oder 3 lag vor Therapiestart eine Resistenzanalyse vor. Relevante Laborwerte und eine HCV-PCR wurden vor Beginn sowie nach 2 und 4 Wochen unter und 4 und 12 Wochen nach Therapie durchgeführt.

Ergebnisse:

Die meisten Patienten waren männlich (n = 26, 55%) und das mittlere Alter betrug 49 ± 11 Jahre. Ein Patient war DAA vortherapiert (Boceprevir) und bei einem Patienten lag eine Zirrhose vor. Die Lebersteifigkeit betrug im Mittel 6,7 ± 3,5 kPa. Folgende Genotypen lagen vor: 1a (n = 16), 1b (n = 9), 2 (n = 6), 3 (n = 10), 4 (n = 4) und 5 (n = 1). Bei einer Patientin war aufgrund einer zu niedrigen Viruslast keine Genotypisierung möglich. Bei keinem der Patienten mit Genotyp 1a bzw. 3 lag eine Resistenz vor. Bei allen Patienten kam es zu einem signifikanten Abfall der Viruslast nach 2 Wochen, bei 88% der Patienten war nach 4 Wochen bereits keine Viruslast mehr nachweisbar. Bei allen Patienten normalisierten sich die Transaminasen spätestens zur Woche 4. Bei allen Patienten, die das follow-up 12 Wochen nach Therapieende erreicht haben, war kein Virus mehr nachzuweisen (n = 46, sustained virological response [SVR] 100%). Insgesamt war somit ein Patient lost to follow-up, der allerdings in der letztmalig dokumentierten Kontrolle 4 Wochen nach Therapieende auch PCR-negativ war (SVR4).

Schlussfolgerung:

Das pangenotypisch einsetzbare Kombinationspräparat Maviret ist hocheffektiv und sehr gut verträglich und somit ein weiterer wichtiger Baustein in der Behandlung der chronischen Hepatitis C Infektion.