CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S240-S241
DOI: 10.1055/s-0039-1685865
Poster
Onkologie

Analyse der Risikofaktoren für Carotis-Arrosionsblutungen bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen

C Jacobi
1   HNO TUM München, München
,
C Gahleitner
1   HNO TUM München, München
,
H Bier
1   HNO TUM München, München
,
A Knopf
1   HNO TUM München, München
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Das Carotid-blowout-Syndrom (CBS) stellt bei Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC) aufgrund der hohen Letalität eine besondere klinische Herausforderung dar. Einer zentralen Bedeutung kommt dabei die frühzeitige Stratifizierung von Hochrisiko-Patienten zu, um ein zielgerichtetes Notfallmanagement sicherzustellen. Ziel dieser Studie ist die Identifikation prädiktiver Parameter für das Auftreten des CBS. Diese wurden anhand einer umfassenden HNSCC-Kohorte unter Berücksichtigung der jeweiligen Therapiemodalitäten analysiert.

Methoden:

Im Zeitraum von 2001 – 2011 wurden alle Patienten (n = 1,072) eingeschlossen, die in der HNO-Klinik der TU München aufgrund eines HNSCC behandelt wurden und entsprechend des Auftretens eines CBS kategorisiert.

Ergebnisse:

Im Beobachtungszeitraum entwickelten insgesamt 36 Patienten ein CBS. Diese Patienten hatten einen signifikant fortgeschrittenen T-Status (p = 0,001) sowie UICC-Stadium (p = 0,004) im Vergleich zu Patienten ohne CBS. Während das mittlere und mediane Gesamtüberleben (adjustiert nach dem UICC-Stadium IV) in beiden Gruppen vergleichbar war, konnte für Patienten ohne CBS ein signifikant besseres Rezidiv-freies Überleben bestimmt werden (Patienten mit CBS: 24 Monate/ohne CBS: 67 Monate, p < 0,001). In der multivariaten Cox-Regressionsanalyse konnten das Auftreten von Lokalrezidiven [HR: 1,86; p < 0,001] sowie die Behandlungsmodalität der Radiochemotherapie [HR: 2,17; p < 0,001] als unabhängige Prognosefaktoren für das CBS-abhängige Überleben bestimmt werden.

Schlussfolgerung:

Ein fortgeschrittenes T-Stadium, die Behandlungsmodalität der Radiochemotherapie sowie das Auftreten von Lokalrezidiven stellen signifikante Prognosefaktoren für das Auftreten eines CBS dar und können der Selektion von Hochrisiko-Patienten dienen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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