CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S376
DOI: 10.1055/s-0039-1686819
Poster
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Direkte und Langzeitkomplikationen nach Parotidektomie: Welcher Rolle spielt der Resektionsumfang? Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Studie

M Grosheva
1   HNO Uniklinik Koeln, Köln
,
C Pick
2   HNO Uniklinik Köln, Köln
,
T Granitzka
3   HNO Uniklinik Jena, Jena
,
B Sommer
4   HNO Uniklinik Gießen, Gießen
,
C Wittekindt
4   HNO Uniklinik Gießen, Gießen
,
JP Klußmann
2   HNO Uniklinik Köln, Köln
,
O Guntinas-Lichius
3   HNO Uniklinik Jena, Jena
,
D Beutner
5   HNO Uniklinik Göttingen, Göttingen
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Wie umfangreich eine Parotidektomie sein sollte, ist nach wie vor Gegenstand von heftigen Diskussionen. In dieser prospektiven multizentrischen Studie wird untersucht, in wie weit der Resektionsumfang die Inzidenz von direkten postoperativen und Spät-Komplikationen nach Parotidektomie beeinflusst.

Methoden:

In drei Universitätskliniken wurde bei 148 Patienten eine Parotidektomie bei einem gutartigen Tumor des Außenlappens durchgeführt. Resektionsumfang wurde intraoperativ anhand der Anzahl der dargestellten peripheren Fazialisäste ermittelt und fotodokumentiert. Inzidenz von Frühkomplikationen (Nachblutung, Wundheilungsstörung, Kieferklemme, Sialocele, etc) wurde bis zu 4 Wochen postoperativ; Inzidenz von Langzeitkomplikationen (Fazialisparese, Frey-Syndrom, kosmetisches Outcome der Narbe und Delle) zusätzlich nach 6 und 12 Monaten erfasst.

Ergebnisse:

Bei 22 (14%) der Patienten traten Frühkomplikationen auf; am häufigsten trat eine Sialocele auf (10% nach 4 Wochen). Signifikante Korrelation zum Dissektionsumfang bestand nicht (alle p> 0,05). Am ersten postoperativen Tag wiesen Patienten mit höherer Anzahl der dargestellten Fazialisäste einen höheren Pareseindex auf (p = 0,026). Alle Patienten zeigten eine normale Fazialisfunktion nach 6 und 12 Monaten. Frey-Syndrom trat nach 12 Monaten mit einer Inzidenz von 69% und signifikant häufiger bei Patienten mit höherem Dissektionsumfang auf (p = 0,003). Kosmetische Einschränkung durch Narbe und Delle verringerte sich während der 2 Jahre signifikant (p < 0,001 bzw. p < 0,005), wies jedoch keine Korrelation zum Resektionsumfang auf.

Schlussfolgerung:

Dissektionsumfang einer Parotidektomie mit Fazialisdarstellung beeinflusste signifikant die Fazialisfunktion am 1. postoperativen Tag und die Inzidenz des Frey-Syndroms.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

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