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DOI: 10.1055/s-0039-1693899
Carboplatin/Caelyx/Bevacizumab vs. Carboplatin/Gemcitabine/Bevacizumab beim platinsensiblen Ovarialkarzinomrezidiv: Ergebnisse der prospektiv-randomisierten Phase III AGO-OVAR 2.21 Studie
Publication History
Publication Date:
12 August 2019 (online)
Hintergrund:
Patientinnen mit Ovarialkarzinomrezidiv, die für eine Platin-Reinduktion geeignet erscheinen (vormals „platinsensible” Patientinnen), stehen typischerweise die Kombinationen Carboplatin/Gemcitabine/Bevacizumab (CG-BEV) sowie Carboplatin/Caelyx (liposomales Doxorubicin, CD) als Therapieoptionen zur Verfügung. Während die Hinzunahme von Bevacizumab zu CG das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant verbesserte, hat die Kombination von Carboplatin/Caelyx einen der besten therapeutischen Indizes aller Rezidivtherapien. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob CD in Kombination mit Bevacizumab der Kombination CG-BEV hinsichtlich des PFS überlegen ist (NCT01837251).
Methoden:
Zwischen August 2013 und Juli 2015 wurden insgesamt 682 Patientinnen in den Standardarm CG-BEV (n = 337) oder den experimentellen Arm CD-BEV (n = 345) randomisiert. Sekundäre Endpunkte waren Gesamtüberleben (OS), biologisches progressionsfreies Überleben (PFSbio) bestimmt mittels Serum CA125, Lebensqualität (QoL), Sicherheit und Tolerabilität der Therapie. Das Studiendesign war angelegt, um mit 80% power (two-sided logrank-test, alpha level 5%) einen PFS Unterschied von 26,6% (Hazard Ratio (HR) 0,79; 564 PFS events) zu zeigen.
Ergebnisse:
Bisher wurden 571 events registriert. Das mittlere Alter der Patientinnen lag bei 61,1 Jahren und 87,4% hatten eine seröse Histologie. Insgesamt lag in 83,1% ein high grade Ovarialkarzinom vor, 41,5% der Patientinnen waren bereits mit BEV vorbehandelt. Im CG-BEV Arm zeigten sich 359 (53,3%) schwerwiegende unerwünschte Ereignisse vs. 314 (46,7%) im CD-BEV (p = 0,083) Arm. Das mediane PFS im Standard Arm war 11,7 Mon. vs. 13,3 Mon. im experimentellen Arm (HR 0,80; 95% CI 0,68 – 0,96, p = 0,0128). Auch für das Gesamtüberleben zeigte sich ein signifikanter Vorteil zu Gunsten des experimentellen Arms (32,0 vs. 27,9 Monate, HR 0,81, CI 0,668 – 0,983, p = 0,0319).
Im Stratum mit bereits vorangegangener anti-angiogenetischer Therapie (N = 309) zeigte sich ein medianes PFS von 10,1 Mon. für CG-BEV vs. 11,3 Mon. für CD-BEV (HR 0,73; 95% CI 0,57 – 0,94, p = 0,0126).
Schlussfolgerung:
Durch die Hinzunahme von Bev zu CD zeigten sich signifikante Verbesserung bei PFS und OS im Vergleich zur Standardtherapie. Dies galt dabei auch für die Gruppe der bereits anti-angiogenetisch vorbehandelten Patientinnen. Zudem war CD-BEV mit weniger schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen assoziiert. CD-BEV scheint eine vielversprechende neue Therapieoption für Patientinnen mit einem Ovarialkarzinomrezidiv bei zu erwartendem Platinansprechen zu sein.