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DOI: 10.1055/s-0039-1694180
Die Rippenosteosynthese bei Thoraxtraumen. Ein Beispiel für interdisziplinäres Notfallmanagement zwischen Unfallchirurgie und Thoraxchirurgie
Publication History
Publication Date:
04 September 2019 (online)
Die chirurgische Rippenosteosynthese bei Rippenfrakturen gewinnt in letzter Zeit zunehmend an Bedeutung. Im Vergleich zur klassischen konservativen Therapie führt die chirurgische Intervention durch Verbesserung der Atemmechanik auf der einen Seite und durch Reduktion der Schmerzen auf der anderen Seite zu einer raschen Rehabilitation und Reduktion der Begleitmorbidität von dieser meist unterschätzten Verletzung des Brustkorbes.
Wir möchten anhand unserer eigenen Patienten die Indikation und das Outcome dieser Technik aufzeigen.
Im Vergleichszeitraum Jänner 2016 bis Jänner 2019 haben wir 25 Patienten mit dieser Technik versorgt (19 Männer und 6 Frauen). Dabei handelt es sich in 8 Fällen um Akuteingriffe bei instabilem Thorax und Serienrippenfrakturen, die innerhalb der ersten 48h nach Trauma durchgeführt wurden. In 12 Fällen erfolgte die Stabilisierung von dislozierten Rippen im Rahmen einer VATS bei Hämatothorax und in 5 Fällen wurden Pseudoarthrosen mit massiver Schmerzproblematik mit dieser Technik versorgt. Bei allen Patienten wurde präoperativ ein CT Thorax durchgeführt, die Stabilisierung erfolgte mit dem MatrixRIB System wobei in allen Fällen eine Plattenosteosynthese durchgeführt wurde. In den akuten Fällen wurde bei allen Patienten eine Thoraxsaugdrainage gesetzt. In den Fällen der Pseudoarthrose war das nicht notwendig. Die postoperative Phase war jedoch bei allen Patienten durch eine signifikante Reduktion der Schmerzproblematik gekennzeichnet. Weiters konnten wir bei den 8 Patienten mit schwersten Thoraxwandverletzung nach Stabilisierung der Thoraxwand eine auffällig rasche Verbesserung der Atemmechanik und dadurch eine rasche Extubation der Patienten beobachten.
Zusammenfassend möchten wir sagen, dass die Rippenstabilisierung bei Serienrippenfarktur eine wichtige Komponente der Schmerztherapie darstellt und dass darüber hinaus die Stabilisierung der Thoraxwand eine deutliche Verbesserung der Atemmechanik zur Folge hat.