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DOI: 10.1055/s-0039-1695624
Paradigmenwechsel in der Ausbildungserwartung in der Viszeralchirurgie
Authors
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)
Einleitung:
Bis zum Jahr 2020 scheiden ungefähr 11000 ChirurgInnen in Deutschland aus dem Berufsleben ohne aureichendem Nachwuchs aus. Im Hinblick auf den Nachwuchsmangel ist daher ein umfassenderes Verständnis der Anliegen der derzeit praktizierenden und der im Training tätigen ViszeralchirurgInnen notwendig.
Ziele:
Es soll einerseits der aktuelle Status quo bzgl. der Ausbildung in der Viszeralchirurgie beschrieben werden und andererseits die Erwartungshaltung der neuen Generation von ViszeralchirurgInnen untersucht werden.
Methodik:
Insgesamt nahmen 48 ViszeralchirurgInnen an dieser Online-Studie teil (52% Frauen und 48% Männer). Diese teilten sich auf in Generation Y (12 Assistenzärzte und 13 Fachärzte) und Generation X (16 Oberärzte und 7 Chefärzte). Die durchschnittliche chirurgische Erfahrung der Generation Y betrug 4 Jahre und die der Generation X 12 Jahre. Es wurden Fragen zur operativen Erfahrung, zu Trainingsmöglichkeiten und zu den größten Hindernissen in der chirurgischen Ausbildung gestellt.
Ergebnis:
Die Generation y der ViszeralchirurgInnen ist überwiegend weiblich (80%), nur auf die Viszeralchirurgie spezialisiert (60%) und wissenschaftlich und technologisch orientiert. Unzufriedenheit besteht mit dem unstrukturierten Ausbildungssystem (22%), dem Mangel an Trainingsunterstützung (6%) und der intraoperativen Belastung (17%). Die Generation X identifizierte institutionelle Defizite (z.B. Zeit und Kosten) (25%) und Einschränkungen in der Lehre (8%) als Einflussfaktoren. Die Generation Y identifizierte kognitive Fähigkeiten als am schwierigsten erlernbar (z=-3,85, p= 0,00), während Generation X, die technischen Fähigkeiten tendenziell als am schwierigsten einstufte (z=-0,94, p= 0,35).
Schlussfolgerung:
Es bestehen generationsbedingte Abweichungen in der Arbeitseinstellung und Ausbildungserwartung in der Viszeralchirurgie. Dieses Wissen um generationsabhängige Anforderungen an das Arbeitsumfeld kann gezielt eingesetzt werden, um Ausbildung und Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu verbessern und ggf. perspektivisch dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken.