Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S91-S92
DOI: 10.1055/s-0042-1747472
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie / Neurootologie / Audiologie: Audiologie / Pädaudiologie

Vergleich zweier Satztests zur binauralen Sprachaudiometrie im Störschall an Normalhörenden

Anne Putze
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie Greifswald
,
Oliver Dziemba
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie Greifswald
,
Tina Brzoska
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie Greifswald
,
Marcus Vollmer
2   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Bioinformatik Greifswald
,
Chia-Jung Busch
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie Greifswald
› Institutsangaben
 

Einleitung Zur binauralen Sprachverständlichkeitsmessung im Störschall kann das Messverfahren der Intelligibility Level Difference (ILD) und Binaural Intelligibility Level Difference (BILD) angewendet werden. Einsetzbare Satztestverfahren sind der Oldenburger Satztest (OLSA) und der Göttinger Satztest (GÖSA). Da die Referenzwerte für diese im Störschall ähnlich sind, soll an Normalhörenden geprüft werden, ob bei gleichem Messvorgehen eine grundsätzliche Austauschbarkeit der beiden Satztests besteht.

Material & Methoden In die Studie wurden 27 hörgesunde Proband*innen eingeschlossen (12 m, 15 w). Die Proband*innen waren im Mittel 24 Jahre alt (min 21 Jahre, max 31 Jahre). Es wurden Sprachverständlichkeitsschwellen (L50) im Störschall mit beiden Satztests in den binauralen Situationen S0/N0 und S0/N90 rechts, danach S0/N90 rechts monaural durch passive Blockung rechts mittels Gehörstöpsel und Kapselgehörschutz gemessen. Die Äquivalenz wurde gepaart mit dem TOST (two one sided test) getestet. Der Äquivalenzbereich wurde in Anlehnung an Referenzwerte der Literatur auf+/- 1,1 dBS/N festgelegt.

Ergebnisse In der Messsituation S0/N0 liegt das Konfidenzintervall der Differenzen des OLSA und GÖSA innerhalb der Äquivalenzgrenzen und ist somit signifikant. Für S0/N90 rechts und S0/N90-rechts,rechts geblockt sind die Ergebnisse nicht signifikant und streuen stark. Für die ILD fällt das Konfidenzintervall breiter aus, die BILD liegt hingegen im Äquivalenzbereich. Im Vergleich kann für die ILD keine Äquivalenz nachgewiesen werden (p=0,18), während der Nachweis für die BILD gelingt (p=3,3x10-5). Die BILD zeigt somit signifikante Gleichheit für OLSA und GÖSA, die ILD jedoch nicht.

Schlussfolgerung OLSA und GÖSA können im durchgeführten Messschema nicht gegeneinander ausgetauscht werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2022

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