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CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S127
DOI: 10.1055/s-0042-1747518
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie / Neurootologie / Audiologie: Laterale Schädelbasis

Transmastoidale Resektion eines intrakraniellen Cholesteatoms

Authors

  • Katrin Radeloff

    1   HNO-Universitätsklinik Oldenburg
  • Rasmus Sönnichsen

    1   HNO-Universitätsklinik Oldenburg
  • Andreas Radeloff

    1   HNO-Universitätsklinik Oldenburg
 

Ein 80-jähriger Patient wurde uns mit einer seit drei Wochen bestehenden Facialisparese rechts und Verdacht auf einen intrakraniellen Tumor DD Cholesteatom durch die neurochirurgische Klinik vorgestellt. Eine beidseitige Schwerhörigkeit sei seit Jahren bekannt. Auf der linken Seite erfolgte zwei Jahre zuvor alio loco die Sanierung eines Rezidivcholesteatoms. Auf der rechten Seite seien keine Voroperationen erfolgt. Weitere Beschwerden wurden vom Patienten nicht angegeben.

Bei der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eine kleine, trockene epitympanale Retraktion rechts. Tonaudiometrisch war eine funktionelle Surditas links und eine hochgradige kombinierte Schwerhörigkeit rechts feststellbar. In der Bildgebung fand sich eine 4 x 3 x 3 cm große, zystisch imponierende intrakranielle Formation, die das Felsenbein partiell destruierte und den Temporallappen verdrängte.

Intraoperativ zeigte sich ein ausgedehntes Cholesteatom, welches die Begrenzung zur hinteren und mittleren Schädelgrube vollständig aufgebraucht hatte. Die Bogengänge waren skelettiert, aber intakt. In der Pauke fand sich eine destruierte Ossikelkette. Es erfolgte die vollständige rein transmastoidale Entfernung des Cholesteatoms. Die Rekonstruktion der Ossikelkette erfolgte mit einer TORP, die Gehörgangshinterwand wurde mit Knorpelchips wiederaufgebaut.

Vier Wochen postoperativ zeigte sich bei zeitgerechtem Ohrbefund eine persistierende Facialisparese rechts sowie eine kombinierte Schwerhörigkeit rechts. Wir empfahlen eine MRT-Kontrolle nach drei Monaten.

Auch ausgedehnte intrakraniell vorgewachsene Cholesteatome lassen sich im Einzelfall und nach entsprechender Planung zuverlässig transmastoidal entfernen.



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Article published online:
24 May 2022

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