RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0042-1749751
CUP mit ALK-Translokation – diagnostischer Weg und zielgerichtete Therapie
Authors
Mit dem Aufkommen des Next-generation sequencing (NGS) wurde festgestellt, dass Tumore aus verschiedenen Gewebequellen, die die gleichen Arten genetischer Mutationen aufweisen, auf die gleiche gezielte Therapie positiv ansprechen. Bei Patienten mit Karzinom unbekannter Ursache (Cancer of unknown primary, CUP) kann mithilfe dieser diagnostischen Methoden nach potenziellen Behandlungsmöglichkeiten gesucht werden. Hier berichteten wir über einen Fall einer Frau mit mehreren inflammatorischen myofibroblastischen Tumoren (IMT) in unterschiedlichen Organsystemen. Es konnte eine reziproke Translokation im KIF5B-ALK-Fusionsprotein nachgewiesen werden. ALK (anaplastic lymphoma kinase) ist eine Tyrosinkinase, die physiologisch primär im ZNS exprimiert wird. Durch Translokation als Fusionsgen mit konstitutiv aktiver Kinaseaktivität und ektoper Expression, wirkt sie onkogen und trägt somit zur Tumorentstehung bei. Die Entstehung für die ALK-Translokation können sowohl somatische als auch konstitutionelle Ursachen haben oder aus einem Mosaik entstehen. Die Therapie bei der Patientin wurde mit dem Crizotinib, einen ALK-Inhibitor der ersten Generation, eingeleitet.
Dieser Fall veranschaulicht das Ansprechen auf einen ALK-Inhibitor bei Karzinomen mit unbekanntem Primärtumor mit KIF5B -ALK-Fusion. Next-generation sequencing und immunohistochemischen Methoden sind wichtige diagnostisches Instrumente, um potenzielle therapeutische Ziele bei CUP zu finden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany