Klin Padiatr 2022; 234(05): 347
DOI: 10.1055/s-0042-1754522
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Poster Walk 5: Grundlagenforschung, Sonstiges (Funktionelle Störungen, Rehabilitation, NIV, Schlaf etc.)

Helmlaryngoskopie bei Kindern zur Abklärung eines inspiratorischen Stridors unter Belastung versus Laryngoskopie ohne Helm bei Kindern: Erfahrung unseres Zentrums

P Salfeld
1   Kinderpneumologisches Zentrum Regio Bodensee, Münsterlingen und Konstanz, Switzerland
2   Kantonssspital Münsterlingen, Münsterlingen, Switzerland
3   Kinderklink Klinikum Konstanz, Konstanz, Germany
,
N Haas
1   Kinderpneumologisches Zentrum Regio Bodensee, Münsterlingen und Konstanz, Switzerland
2   Kantonssspital Münsterlingen, Münsterlingen, Switzerland
,
T Wowra
3   Kinderklink Klinikum Konstanz, Konstanz, Germany
1   Kinderpneumologisches Zentrum Regio Bodensee, Münsterlingen und Konstanz, Switzerland
,
P Meißner
3   Kinderklink Klinikum Konstanz, Konstanz, Germany
1   Kinderpneumologisches Zentrum Regio Bodensee, Münsterlingen und Konstanz, Switzerland
,
P Gessler
2   Kantonssspital Münsterlingen, Münsterlingen, Switzerland
› Author Affiliations
 

Bei Kindern demaskiert sich oft in der Abklärung anstrengungsbezogene Atembeschwerden ein inspiratorischer Stridor. Zur Abklärung dieses Stridors ist eine Belastungsuntersuchung mit Laryngoskopie bei V.a. Inducible Laryngeal Obstruction (ILO) empfohlen (1). In unserem Zentrum ist seit Ende 2020 die Helmlaryngoskopie verfügbar. Zuvor wurden diese Kinder mittels Laryngoskopie zumeist nach Belastungsende evaluiert.

Bei der Helmlaryngoskopie handelt es sich um einen auf einen Fahrradhelm montierten Laryngoskophalter. Nach Adaptation des Fahrradhelms an den/die PatientIn und Analgesie der Nase mittels Lidocain 2 % erfolgt die Passage des mittleren Nasenganges mittels 3,2 mm Laryngoskop (Olympus), Einstellen des Hypopharynx mit Sicht auf den Larynx und Fixation des Laryngoskops am Fahrradhelm. Nachfolgend erfolgt die Belastung, vorzugsweise auf dem Ergometer, unter Imitation der auslösenden Situation (z.B längerdauernde Belastung, Bergauffahren, Rennsituation etc.). Die Dokumentation wird mittels Films vorgenommen.

Vor Einführung der Helmlaryngoskopie wurden im Zeitraum Juli 2012 bis Dezember 2020 bei V.a. ILO 25 Kinder (Durchschnittsalter 14,1J; (7,7-17,8J)) abgeklärt. Insgesamt wurde 20-mal die Diagnose ILO gestellt. 15 Kinder wurden laryngoskopiert, hiervon 2 Kinder unter Belastung und 13 Kinder am Ende der Belastung. Die Diagnose IlO konnte in 50 % der Fälle nicht, wie von der ERS gefordert, subkategorisiert (Glottisebene: z.B. Vocal Cord Dysfunction (VCD), supraglottisch etc.) werden (Abbildung 1). Seit Verfügbarkeit der Helmlaryngoskopie wurden 12 Kinder mit Verdacht auf ILO abgeklärt (Durchschnittsalter 13,3J; (9,7-17,5J)), hierbei konnten 10 Kinder erfolgreich unter Belastung mittels Helmlaryngoskopie untersucht werden. Bei 7 Kindern konnte die Diagnose Il O gestellt werden. Diese lies sich nur in einem Fall nicht spezifizieren. Die Fehlerrate der Helmlaryngoskopie lag bei 16,7 % (n= 2).

Die Helmlaryngoskopie ist auch bei Kindern ein einfaches und sicheres Verfahren zur Abklärung und leitliniengerechten Subkategorisierung (1) des inspiratorischen Stridors unter Belastung.

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Abb. 1 .


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Article published online:
21 September 2022

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  • 0 Christensen PM. et al. ERS/ELS/ACCP 2013 international consensus conference nomenclature on inducible laryngeal obstructions. Eur Respir Rev 2015; 24: 445-450