Was ist neu?
Diagnostik in der Schwangerschaft Studien belegen den hohen Stellenwert der Kompressionssonografie der Beinvenen plus
Duplexsonografie der Beckenvenen in der Diagnostik der Becken- und Beinvenenthrombose
auch bei Schwangeren. Perfusionsszintigrafie und CT-Angiografie der Pulmonalarterien
sind bei vergleichbarer fötaler Strahlenbelastung gleich aussagekräftig. Aufgrund
der mütterlichen Strahlenbelastung favorisieren aktuelle Leitlinien bei fehlender
struktureller Lungenerkrankung die Perfusionsszintigrafie als primäre Bildgebung.
Es gibt keinen Grund, einer Schwangeren mit Lungenembolieverdacht eine notwendige
radiologische Diagnosesicherung vorzuenthalten.
Antikoagulation in der Schwangerschaft Heparine bleiben Antikoagulans der 1. Wahl bei der Behandlung der venöses Thromboembolien
(VTE) in der Schwangerschaft. Neue orale Antikoagulantien (NOAK) sind aufgrund ihrer
geringen Molekülgröße plazentagängig und daher in der Schwangerschaft kontraindiziert.
Peripartales Vorgehen Zur Minimierung des postpartalen Blutungsrisikos vor der Geburt ist in den letzten
Wochen vor der Geburt eine Aufteilung der NMH-Injektion auf 2 Tagesdosen sinnvoll.
Bei der Entbindung ist eine interdisziplinäre Abstimmung wichtig. Postpartal kann
eine NMH-Therapie fortgesetzt oder Warfarin eingesetzt werden (Kein Phenprocoumon,
da es in die Muttermilch übergeht).