Zusammenfassung
Bei Männern mit Kinderwunsch nach Rückenmarkverletzung ist häufig eine assistierte
Ejakulation zur Gewinnung von Sperma erforderlich. Hierzu wird häufig die transrektale
Elektrostimulation (TES) eingesetzt. Typische unerwünschte Effekte der TES sind autonome
Dysregulation und Schmerzen. Bei einem 33-jährigen Mann mit kompletter Tetraplegie
sub C6 seit 2004 kam es unter TES zu einer derart starken Beugespastik der Beine,
dass eine transzervikale Schenkelhalsfraktur resultierte. Diese bisher nicht beschriebene
Komplikation der TES zeigt, dass bei Männern mit langjähriger Tetraplegie, Spastizität
und Osteoporose die Durchführung der TES in Narkose in Erwägung gezogen werden sollte.
Abstract
In men who wish to have children after a spinal cord injury, assisted ejaculation
is frequently needed for sperm retrieval. Transrectal electrostimulation (TES) is
often used for this purpose. Typical side effects of TES are autonomic dysreflexia
or pain. In a 33-year old man with complete tetraplegia below C6 since 2004, TES caused
massive leg spasticity, leading to transcervical fracture of the femoral neck. This
previously unreported complication of TES demonstrates that, in men with long-term
chronic tetraplegia, spasticity and osteoporosis, TES in anesthesia should be taken
into consideration.
Schlüsselwörter
Querschnittlähmung - Kinderwunsch - Infertilität - Elektrostimulation - Fraktur
Keywords
Spinal cord injury - desire to have children - infertility - electrostimulation -
fracture