Journal Club AINS 2017; 06(03): 162-165
DOI: 10.1055/s-0043-114843
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Intubationen auf der ITS – konventionell oder videolaryngoskopisch?

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Publication Date:
07 September 2017 (online)

Intubationen auf der Intensivstation gehen mit einer erhöhten Komplikationsrate einher. Die betreffenden Patienten sind häufig instabil, die Situation akut und die Umstände nicht optimiert wie im operativen Setting. Gleichzeitig haben die durchführenden Kliniker häufig nicht regelmäßiges und ausreichendes Training. Dass eine verbesserte Visualisierung der Glottisebene durch Videolaryngoskopie die Risiken einer Intubation auf der Intensivstation reduzieren kann, scheint intuitiv und naheliegend, ist jedoch nicht ausreichend untersucht.

Fazit

Lascarrou und Kollegen fassen zusammen, dass die Videolaryngoskopie nicht nur keine Verbesserung des Intubationserfolgs brachte, sondern auch mit einer erhöhten Inzidenz von schweren, lebensbedrohlichen Komplikationen vergesellschaftet war. Sie überlegen, ob dies in der höheren Erfolgsquote der DL-Gruppe begründet liegt, da im Gegensatz zu anderen Studien ein standardisiertes Intubationsprotokoll mit Muskelrelaxation benutzt wurde. Sie diskutieren ausführlich die aktuelle Datenlage. In ihren Augen bestätigt die aktuelle Untersuchung die bestehenden Daten, dass die bessere Glottisdarstellung nicht in einer höheren Intubationsrate resultiert – am ehesten aufgrund komplizierterer Technik der Tubusplatzierung. Videolaryngsokope mit dediziertem Intubationskanal könnten hier Verbesserungen bewirken.