Handchirurgie Scan 2017; 06(03): 174-175
DOI: 10.1055/s-0043-115087
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Nervenverletzungen
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Nervus-Ulnaris-Verletzung: distaler End-zu-Seit-Transfer vom motorischen Medianusast

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Publication Date:
07 November 2017 (online)

Bei Verletzung des N. ulnaris resultieren häufig Funktionseinschränkungen der Handbinnenmuskulatur. Um deren Atrophie zu verhindern, kann z. B. der N. interosseus anterior End-zu-Seit zum motorischen Ast des N. ulnaris auf Höhe des Handgelenkes transponiert werden, um die motorischen Endplatten der intrinsischen Handmuskeln zu schützen. So wird eine frühe Re-Innervation der intrinsischen Handmuskulatur gewährleistet, um die Zeit bis zur Heilung der Ulnaris-Verletzung zu überbrücken. Mediziner aus Wien beschreiben einen anderen Ansatz.

Fazit

Das beschriebene Verfahren, mit dem nach Ulnarisdurchtrennung die Zeit bis zur vollständige Regeneration des Nerven überbrückt werden soll, scheint vielversprechend, so die Autoren. Im Prinzip entspricht es der Schaffung einer künstlichen Riche-Cannieu-Anastomose. Allerdings wurden nur 3 Patienten behandelt, 1 davon mit inkompletter Parese, sodass die Ergebnisse als vorläufig gelten müssen. Größere Studien müssen sie bestätigen und sollten auch objektive Messungen der Muskelkraft beinhalten.