Sprache · Stimme · Gehör 2018; 42(03): 141-143
DOI: 10.1055/s-0043-115659
Neue Impulse
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intensivtherapie bei einem Berufssprecher mit einer hypofunktionellen Dysphonie nach der Akzentmethode

Accent Method Intensive Short Time Voice Treatment in a Hypofunctional Dysphonia
Silvana Schröder
1   SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera GmbH, Studiengang Logopädie
,
Karl-Heinz Stier
2   Professor für Therapiewissenschaften, Studiengang Logopädie, B.Sc., SRH Hochschule für Gesundheit, Campus Stuttgart
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Publication Date:
05 September 2018 (online)

Für Berufssprecher ist die Stimme das intensivste Arbeitsinstrument. Daher besteht die Gefahr, an einer Dysphonie zu erkranken, was bis zur Berufsunfähigkeit führen kann. In der vorliegenden Bachelorarbeit wurde ein Berufssprecher mit einer hypofunktionellen Dysphonie nach der Akzentmethode behandelt, um die Wirksamkeit und Effektivität einer Intensivtherapie zu evaluieren.

Fazit

Die Einzelfallstudie konnte die Wirksamkeit und die Effektivität einer Intensivtherapie nach der AM Nachweisen. Vermutlich hätte auch eine traditionelle Langzeittherapie zu Effekten geführt. Das wirft die Frage auf, ob für Berufssprecher, die zeitnah wieder ins Arbeitsleben zurückfinden müssen, die Intensivtherapie nach der AM eine geeignetere Therapieform wäre.
In der heutigen Kommunikationsgesellschaft arbeiten bereits ein Drittel aller Berufstätigen in industrialisierten Ländern in Sprechberufen. Kommunikative Fähigkeiten werden in 60 % aller Berufe vorausgesetzt [10]. Immer mehr Menschen wären der Gefahr ausgesetzt an einer Dysphonie zu erkranken, was hohe Kosten für das Gesundheitssystem bedeuten würde. Nicht das Gesundheitssystem sollte entscheiden welche Therapieform für den Patienten geeignet ist, sondern der Betroffene sollte frei sein, eine eigene Entscheidung zu treffen. In weiteren randomisierten und kontrollierten Vergleichsstudien sollte die Intensiv- mit der Langzeittherapie durch die AM verglichen werden, um die Signifikanz und Effektivität belegen und vergleichen zu können.

 
  • Literatur

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