Drug Res (Stuttg) 2017; 67(S 01): S10
DOI: 10.1055/s-0043-118155
Symposium der Paul-Martini-Stiftung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Immunmechanismen bei Psychosen

Josef Priller
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
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Publikationsdatum:
25. Oktober 2017 (online)

Etwa 1% der Bevölkerung weltweit leidet an Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis. Es handelt sich um kein umschriebenes Krankheitsbild, sondern um ein Syndrom aus Wahrnehmungsstörungen, Wahn, desorganisiertem Denken und Verhalten sowie Antriebsstörungen. Das Krankheitsbild führt zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität und zu einer erhöhten Mortalität. Die Ursachen der endogenen Psychosen sind bis heute nur unzureichend verstanden. Neben genetischen Faktoren spielen Lebensereignisse, Veränderungen im Stoffwechsel und in der Signalübertragung des Gehirns (Dopamin, Glutamat) sowie toxische Einflüsse eine Rolle. Dem Immunsystem wird seit den frühen Behandlungsversuchen der Schizophrenien durch „Malariatherapie“ ebenfalls eine pathogenetische Rolle zugeschrieben, die Anlass für neue Therapieansätze bietet.