Notfallmedizin up2date 2018; 13(02): 155-168
DOI: 10.1055/s-0043-119172
Traumatologische und chirurgische Notfälle
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Handverletzungen

Stefan Barzen
,
Wibke Moll
,
Uwe Schweigkofler
,
Reinhard Hoffmann
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 July 2018 (online)

Die notfallmedizinische Versorgung von Handverletzungen stellt sich sehr vielfältig dar. Die vorgefundenen Verletzungsbilder variieren von einfachen Schnitt- oder Quetschverletzungen über Verbrennungen bis hin zu schweren Amputationsverletzungen. Auch im Falle von mehrfachverletzten oder polytraumatisierten Patienten können Handverletzungen begleitend auftreten. Bereits präklinisch wird die spezialisierte Versorgung in die Wege geleitet, um einen möglichst vollständigen Funktionserhalt zu gewährleisten.

Kernaussagen
  • Bei instabilen Patienten gilt „Life before Limb“.

  • Die Erhebung der peripheren Durchblutung, Motorik und Sensibilität ist obligat.

  • Bei größerer Verletzungsschwere oder Verletzungen mit Sehnen-/Nerven-/Gefäßbeteiligung sollte der Transport in ein Handtraumazentrum erwogen werden.

  • Verbrennungen/Verbrühungen der Hand sollten spezialisierten Zentren zugeführt werden.

  • Die Entscheidung über eine mögliche Replantation nach Amputationstrauma kann erst in der Klinik gefällt werden, optimale Voraussetzungen werden durch eine zügige Versorgung und den schnellstmöglichen Transport ermöglicht.

 
  • Literatur

  • 1 Schmidt H-M, Lanz U. Chirurgische Anatomie der Hand. Stuttgart: Thieme; 2003
  • 2 Leixnering M, Quadlbauer S, Szolarcz C. et al. Prävention von Handverletzungen–Aktueller Stand in Europa. Handchir Mikrochir Plast Chir 2013; 45: 339-343
  • 3 Haas E, Volkmer E, Holzbach T. et al. Über Versorgungsstrukturen und Möglichkeiten der Optimierung durch Vernetzung bei schweren Handverletzungen und Replantationen. Handchir Mikrochir Plast Chir 2013; 45: 318-322
  • 4 Hierner R, Berger A. Amputationsverletzungen im Bereich der oberen Extremität. Plastische Chirurgie. Berlin, Heidelberg: Springer; 2009: 395-474
  • 5 Kim Y-J, Sauerbier M, Hoffmann R. et al. Amputationsverletzungen und schwere Weichteilquetschung. Notfallmed up2date 2015; 10: 133-147
  • 6 Gustilo RB, Anderson JP. Prevention of infection in the treatment of one thousand and twenty five open fractures of long bones. J Bone Joint Surg Am 1976; 58: 453-458
  • 7 Tscherne H, Oestern HJ. Die Klassifizierung des Weichteilschadens bei offenen und geschlossenen Frakturen. Unfallheilkunde 1982; 85: 111-115
  • 8 Oestern HJ, Tscherne H. Klassifizierung der Verletzungsschwere. Unfallchirurg 1985; 88: 465-472
  • 9 Spanholtz TA, Theodorou P, Amini P. et al. Versorgung von Schwerstverbrannten. Dtsch Ärztebl Int 2009; 106: 607-13
  • 10 Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie, Hand Trauma Allianz. Pilotprojekt Hand Trauma Allianz (2017).. Im Internet: http://www.hand-trauma-alliance.de/das-handtraumazentrum/ Stand: 10.06.2018
  • 11 Bernhardt M. Präklinisches Traumamanagement: Prehospital Trauma Life Support (PHTLS). Deutsche Bearbeitung durch PHTLS Deutschland und Schweiz. Berlin: Elsevier, Urban & Fischer Verlag; 2012
  • 12 Meyer VE. Major Limb Replantation and Revascularisation. In: Meyer VE. ed. Upper Extremity Replantation. New York: Churchill Livingstone; 1985: 36-68