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DOI: 10.1055/s-0043-1761017
Zusammenhang der Symptomkomplexe des Post-COVID-Syndrome (PCS) Scores mit seinen Prädiktoren Resilienz und akute Erkrankungsschwere: Subgruppenanalyse der populationsbezogenen COVIDOM-Studie (NAPKON-POP)
Authors
Hintergrund Nach akuter COVID-19-Erkrankung kann als Langzeitkomplikation ein Post-COVID-Syndrom (PCS) auftreten. PCS ist ein heterogenes Gesundheitsphänomen, das häufig mit neurologischen Beschwerden, Fatigue und Dyspnoe einhergeht. Zur Bewertung des Schweregrades eines PCS kann der symptombasierte PCS-Score verwendet werden [1], als dessen maßgebliche Treiber eine niedrige Resilienz und eine schwere Akutsymptomatik beschrieben wurden [1].
Methode Die prospektive, bevölkerungsbezogene COVIDOM-Studie (NAPKON-POP) rekrutiert Probanden 6-12 Monate nach einer PCR- bestätigten SARS-CoV-2-Infektion an drei Studienzentren in Deutschland: Kiel, Berlin-Neukölln und Würzburg [1,2]. Auf der Grundlage der dabei erhobenen Studiendaten waren der PCS-Score entwickelt und seine statistisch signifikanten Prädiktoren identifiziert worden [1]. Mit Hilfe eines Classification and Regression Trees (CRT) haben wir nun den detaillierten Zusammenhang der 12 binären Symptomkomplexe des PCS-Scores mit seinen beiden wichtigsten Prädiktoren, Resilienz und Akutsymptomatik, untersucht.
Ergebnis Die CART-Analysen wurden in den beiden COVIDOM-Subkohorten Kiel I/II (n=1116, 56% Frauen) und Würzburg/Berlin (n=316, 52% Frauen) durchgeführt. In beiden Subkohorten zeigte sich, dass eine reduzierte Resilienz vordringlich mit psychischen Symptomkomplexen (Fatigue, Schlafstörungen) und mit Belastungsintoleranz im Zusammenhang steht. Die Symptomschwere in der Akutphase war außerdem mit einigen körperlichen Symptomkomplexen des PCS-Scores wie Infektionszeichen und pulmonalen Beschwerden (Husten, veränderte Atemgeräusche) assoziiert.
Schlussfolgerung Die 12 binären Symptomkomplexe des PCS-Scores stehen in unterschiedlich starkem Zusammenhang mit Resilienz und Akutsymptomatik als Hauptprädiktoren des Scores. Eine Subgruppierung unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge könnte helfen, die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen für Patienten mit PCS zu verbessern.
Publication History
Article published online:
09 March 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
