Zentralbl Chir 2023; 148(S 01): S77
DOI: 10.1055/s-0043-1771072
Abstracts
Intraoperative Navigation und Bildgebung

Präzision und Effizienz vereint: Die biportale Roboter-assistierte Chirurgie zur anatomischen Segmentresektion – Ein weiterer Meilenstein in der modernen Chirurgie

Authors

  • D Stamenovic

    1   Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Thoraxerkrankungen, Mainz, Deutschland
  • C Galata

    1   Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Thoraxerkrankungen, Mainz, Deutschland
  • I Karampinis

    1   Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Thoraxerkrankungen, Mainz, Deutschland
  • P Schiller

    1   Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Thoraxerkrankungen, Mainz, Deutschland
  • E Rößner

    1   Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Thoraxerkrankungen, Mainz, Deutschland
 

Hintergrund Der da Vinci Surgical System, der erste kommerziell erhältliche Operationsroboter, wurde im Jahr 2000 von Intuitive Surgical auf den Markt gebracht. Die roboterassistierte Chirurgie (RATS) gewinnt auch in der Thoraxchirurgie zunehmend an Bedeutung. Es wurden relativ gut dokumentierte Vorteile festgestellt, wie beispielsweise eine höhere Präzision, eine verbesserte Ergonomie und ein geringeres Risiko von Komplikationen, trotz höherer Kosten verglichen mit vergleichbaren Operationszeiten und postoperativen Schmerzen. Dies hat dazu geführt, dass der Einsatz von RATS auch in Deutschland zunimmt. Thoraxchirurgen, die bereits uniportale videoassistierte thorakoskopische Chirurgie (VATS) beherrschen, betrachten die Implementierung von RATS mit 4-5 Zugängen eher als einen Rückschritt anstatt als Fortschritt. Zudem scheint die Lernkurve etwas länger zu sein.

Material und Methode In diesem Zusammenhang beschreiben wir hier 2 Fälle von anatomischen Segmentresektionen (S3r und Lingula), die mittels biportalem RATS durchgeführt wurden und bei denen Firefly zur Identifizierung der Segmentengrenzen angewendet wurde.

Ergebnis Die beiden Operationen wurden ohne die Anwesenheit eines Proktors erfolgreich durchgeführt. Der postoperative Verlauf gestaltete sich gleichermaßen reibungslos und ohne Komplikationen. Durchschnittliche OP-Zeit war 180 Minuten.

Schlussfolgerung Infolge der Einführung von Biportale RATS hat sich die minimalinvasive Chirurgie weiterentwickelt und den Unterschied zwischen den herkömmlichen RATS-Verfahren mit mehreren Zugängen und der uniportalen VATS-Technologie verringert. Durch den Einsatz geeigneter Techniken und Verfahren können auch unerfahrene Chirurgen die mit RATS verbundenen Herausforderungen erfolgreich meistern. Die nächste Stufe in dieser Entwicklung ist die Einführung der uniportalen RATS-Technologie, die jedoch modifizierte Trokare erfordert, um ihre Wirksamkeit und Effizienz zu steigern. Diese Entwicklungen haben das Potenzial, die minimalinvasive Chirurgie noch sicherer und effektiver zu machen und somit den Patienten eine bessere Behandlung zu ermöglichen



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. August 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany