Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(10): e103-e104
DOI: 10.1055/s-0044-1790658
Abstracts │ DGGG

Bilaterale Suspension nach Dubuisson. Eine fixationsfreie, minimal- invasive Operation zur Descensuskorrektur

Authors

  • T. Cadenbach- Blome

    1   Asklepios Klinik Altona, Klinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
 

Zielsetzung: Darstellung der bilateralen Suspension. Erläuterung der einzelnen operativen Schritte.

Methode: Nach der Präparation des Spatium vesicovaginale sollte zunächst die apikale Fixation des Implantats erfolgen, anschließend das Einfädeln der Netzarme. Der Zielpunkt der Netzarme liegt vier Querfinger oberhalb der Spina iliaca ant. sup. in der vorderen Axillarlinie. Nach Anspannen der Netzarme, unter Kontrollpalpation von vaginal, erfolgt die Fixation der Netzzunge. Tiefster Punkt ist im anterioren Kompartiment der vesicourethrale Übergang. Zuletzt sollte das Peritoneum über dem Implantat vollständig verschlossen werden.

Ergebnisse: Die aktuelle Datenlage zur LLS ist breit. Gemeinsam sind den Beiträgen die guten Ergebnisse zur anatomischen Stabilität und geringen Komplikationsrate. Einige Studien zeigen eine signifikant verbesserte Lebensqualität und eine hohe Weiterempfehlungsrate. (Vgl. auch https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=laparoscopic+lateral+suspension).

Zusammenfassung: Die minimal- invasive bilaterale Suspension nach Dubuisson (LLS) ist eine fixationsfreie, komplikationsarme, anatomisch stabile Methode zur operativen Descensuskorrektur bei verschiedenen Prolapsformen. In Deutschland ist die Methode zunehmend verbreitet. Die Idee ist, die Vektorkräfte der lateralen Bauchmuskeln zu imitieren, um eine physiologische, beidseitige Aufhängung der gesenkten Organe zu erwirken. Die Methode kann uterus- oder cervixerhaltend durchgeführt werden, ebenso lässt sich der Scheidenstumpf suspensieren. Alle drei Kompartimente können versorgt werden. Wichtig für den anatomischen Erfolg und damit für die Zufriedenheit der Patientinnen, ist der richtige Suspensionswinkel. Dieser kann über die korrekte Einhaltung der operativen Schritte erlangt werden. Die Lernkurve ist steil und eine Begegnung mit anatomisch heiklen Strukturen (Promontorium, Ureter, autonome Nerven usw.) wird vermieden. Damit ist die LLS eine gute Alternative zu anderen minimal- invasiven Op- Verfahren.

Video upload: https://player.vimeo.com/video/940488405



Publication History

Article published online:
01 October 2024

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