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DOI: 10.1055/s-0045-1802825
Spektrale CT-Bildgebung zur Beurteilung von Metastasen bei malignem Melanom: eine Multi-Reader-Studie
Authors
Zielsetzung Beurteilung der Sensitivität und Spezifität sowie qualitative Bewertung von Spektral-CT-Bildrekonstruktionen zur Detektion von Metastasen verschiedener Organsysteme bei malignem Melanom in einer groß angelegten Multi-Reader-Studie.
Material und Methoden 308 Melanompatienten (95 Patienten mit und eine Kontrollgruppe von 213 Patienten ohne Metastasen), die eine Staging-CT des Thorax und Abdomens mit einem Dual-Layer-Dual-Energy-CT-System (dlDECT) erhalten haben, wurden retrospektiv eingeschlossen. Es wurden konventionelle Bilder (CI), Iod-Overlays (IO) und virtuell monoenergetische Bilder bei 40 keV (VMI40keV) rekonstruiert. 6 Radiologen (3 erfahrene, 3 weniger erfahrene) werteten alle Fälle zum einen in einer CI-basierten Sitzung, zum anderen in einer Sitzung, die auf einer Kombination aus CI, IO und VMI40keV basierte, aus. Die Reader wurden angewiesen, das Vorhandensein von Metastasen in verschiedenen Organsystemen binär anzugeben und die diagnostische Sicherheit und die Abgrenzbarkeit der Läsionen auf einer 5-Punkte-Likert-Skala zu bewerten.
Ergebnisse Die Sensitivität für den Nachweis von Metastasen in der Skelettmuskulatur und im Peritoneum war für die spektralen Rekonstruktionen signifikant höher als für CI (für die Skelettmuskulatur 70% vs. 61%; für das Peritoneum 76% vs. 62%, beide: p<0,05). Bei subkutanen Metastasen kam es zu einem signifikanten Anstieg der Spezifität (92% vs. 89%, p<0,05), der jedoch mit einem signifikanten Rückgang der Sensitivität einherging (79% vs. 85%, p<0,05). Die diagnostische Sicherheit wurde für 100% (6/6) der untersuchten Gewebe mit Spektralbildern signifikant höher eingestuft als mit CI.
Schlussfolgerungen Bei Melanompatienten hängt der Nutzen von mittels dlDECT generierter spektraler Rekonstruktionen vom untersuchten Gewebe ab. Während die Bewertung von Metastasen des Skelettmuskels und Peritoneums deutlich verbessert wurde, führte die geringe oder fehlende Iodaufnahme subkutaner Metastasen zu falsch-negativen Ergebnissen und einer konsekutiven Abnahme der Sensitivität.
Publication History
Article published online:
25 March 2025
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