Nuklearmedizin 2025; 64(01): 70-71
DOI: 10.1055/s-0045-1804352
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
Wissenschaftliche Vorträge
Onkologie – Therapie

Prognostischer Wert der SUV-Dispersion im Gesamttumorvolumen in der PSMA-PET/CT vor [177Lu]PSMA-I&T-Radioligandentherapie

F Kind
1   Uniklinik Freiburg – Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
U Nemer
1   Uniklinik Freiburg – Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
K Brueggemann
1   Uniklinik Freiburg – Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
C A Jilg
2   Klinik für Urologie – Uniklinik Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
P T Meyer
1   Uniklinik Freiburg – Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
M Mix
1   Uniklinik Freiburg – Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
M Freitag
1   Uniklinik Freiburg – Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
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Ziel/Aim: Es ist anzunehmen, dass im Gesamttumorvolumen in der PSMA-PET/CT (WTV) bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) etablierte standardized uptake value (SUV) Parameter der zentralen Tendenz (SUVmean, SUVmedian) und der Extremwerte (SUVmax) die Tumorheterogenität nicht ausreichend erfassen. Ziel dieser retrospektiven Analyse war, die Vorhersagekraft von Parametern der SUV-Verteilung im WTV vor PSMA-Radioligandentherapie (PSMA-RLT) für frühes und langfristiges Therapieansprechen zu evaluieren und zu vergleichen.

Methodik/Methods: Für 59 Patienten mit mCRPC wurden retrospektiv Baseline-Daten (Alter, PSA, Gleason Score, Vortherapien, WTV) und SUV-Verteilungsparameter im WTV (SUVmean, SUVmedian, SUVmax, Interquartilrange (IQR), Kurtosis, Skewness) vor PSMA-RLT erhoben. Deren Zusammenhänge mit früher biochemischer und/oder bildgebender Progression (PD) (nach PCWG3 und RECIP) nach zwei Therapiezyklen wurden mittels univariater log. Regression untersucht. Korrelationen mit dem Gesamtüberleben (OS) wurden anhand univariater Cox-Regression bewertet. Der prädiktive Wert signifikanter SUV-Verteilungsparameter für PD und OS wurde jeweils mittels multivariaten log. bzw. Cox Regressionsmodellen mit Korrektur für sign. Baseline-Daten beurteilt. Die Vorhersagekraft der Regressionsmodelle wurde anhand Accuracy (A) für PD und Harrell's C für OS verglichen.

Ergebnisse/Results: PD korrelierte univariat mit Alter, vorheriger Chemotherapie (CTx), SUVmean, SUVmedian, SUVmax und IQR (p≤0,01). OS korrelierte univariat mit SUVmean, SUVmedian, SUVmax, IQR (p≤0,01) und tendenziell Alter (p=0,06). IQR zeigte einen höheren prädiktiven Wert für PD (A=0,93; korrigiert für Alter und CTx) und OS (C 0,85; korrigiert für Alter) im Vergleich zu SUVmean (A=0,85; C 0,66), SUVmedian (A=0,83; C 0,62) und SUVmax (A=0,81; C 0,65). Stratifiziert nach medianer IQR (5,4 g/ml) betrug das mediane OS 27 Monate (95% CI: 6,4 – 47,6) für Patienten mit höherer IQR und 11 Monate (95% CI: 5,1 – 16,8) mit niedrigerer IQR.

Schlussfolgerungen/Conclusions: Der Dispersionsparameter IQR der SUV-Verteilung im WTV in der PSMA-PET/CT vor PSMA-RLT ist ein signifikanter Prädiktor für frühes und langfristiges Therapieansprechen und übertrifft die Vorhersagekraft etablierter SUV-Parameter.



Publication History

Article published online:
12 March 2025

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