Diabetologie und Stoffwechsel 2025; 20(S 01): S38-S39
DOI: 10.1055/s-0045-1807429
Abstracts | DDG 2025
Poster
Posterwalk 4: Klinische Diabetologie Typ-1 & Typ-2 Diabetes

Langzeit-Wirkung von C-Peptid auf klinische Ergebnisse in der schottischen Type-1-Bioresource-Kohorte

Authors

  • J H Mellor

    1   Institute of Genetics and Cancer, University of Edinburgh, Diabetes Informatics & Epidemiology Unit, Edinburgh, Scotland, United Kingdom
  • LA K Blackbourn

    1   Institute of Genetics and Cancer, University of Edinburgh, Diabetes Informatics & Epidemiology Unit, Edinburgh, Scotland, United Kingdom
  • S J McGurnaghan

    1   Institute of Genetics and Cancer, University of Edinburgh, Diabetes Informatics & Epidemiology Unit, Edinburgh, Scotland, United Kingdom
  • P M McKeigue

    1   Institute of Genetics and Cancer, University of Edinburgh, Diabetes Informatics & Epidemiology Unit, Edinburgh, Scotland, United Kingdom
  • D Müller-Wieland

    2   Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Aachen, Germany
  • J Zaccai

    3   Sanofi, General Medicines Real World Evidence, Paris, France
  • O Guenther

    4   Sanofi, GenMed HEVA, Paris, France
  • N Cui

    5   Sanofi, GM Autoimmune Type 1 Diabetes Medical, Paris, France
  • H M Colhoun

    1   Institute of Genetics and Cancer, University of Edinburgh, Diabetes Informatics & Epidemiology Unit, Edinburgh, Scotland, United Kingdom
 

Fragestellung: Beobachtungsstudien über den Zusammenhang von residualem C-Peptid mit klinischen Ergebnissen bei Typ-1-Diabetes (T1D) sind wichtige Nachweise für C-Peptid als Surrogat-Endpunkt in klinischen Studien. Wir untersuchten die Assoziation von C-Peptid zu Baseline (BL) mit Ereignis-Ergebnissen in der Scottish Diabetes Research Network Type 1 Bioresource (SDRNT1BIO) Kohorte (N=5.630), die 2011-2013 rekrutiert wurde. Wir berichteten zuvor über Assoziationen bei einer Nachbeobachtungszeit von 5 Jahren, haben jetzt aber 11 Jahre Nachbeobachtung, was die Evaluation längerfristiger Assoziationen ermöglicht.

Methodik: SDRNT1BIO umfasst Personen mit einer klinischen T1D-Diagnose, die zum Zeitpunkt der Probenahme erwachsen waren mit einem medianen (Interquartilsbereich) Alter bei Beginn der Erkrankung von 20 (12, 31) Jahren. Das C-Peptid bei Studieneintritt wurde in einer nicht zeitlich festgelegten Blutprobe mit dem Roche Immunoassay mit Nachweisgrenze 3 pmol/l gemessen. Ereignisse mit Krankenhausaufenthalten und Laborergebnisse wurden aus elektronischen Patientenakten erfasst. Wir verwendeten generalisierte lineare Poisson-Modelle für Ereignis-Ergebnisse und lineare gemischte Modelle für kontinuierliche Ergebnisse, die für Alter, Diabetesdauer, Geschlecht und einem Interaktionsterm Alter x Dauer adjustiert wurden.

Ergebnisse: Höheres C-Peptid zu BL war assoziiert mit geringerem Risiko für diabetische Ketoazidose (DKA; p<0,001; n Ereignisse 4.809), stationär behandelte Hypoglykämien (SBH; p<0,001; n Ereignisse 1.597), Übergang zu jedweder Retinopathie oder Makulopathie (p<0,001; n 1.175), Fortschreiten der Retinopathie um≥1 Grad oder Auftreten einer Makulopathie (p=0,02; n 1.873), und einen vordefinierten zusammengesetzten Endpunkt (p=0,003), der das erste der oben genannten oder das Ereignis einer kardiovaskulären Erkrankung (CVD; n 717) oder den Übergang zu einer chronischen Nierenerkrankung im Stadium 3 (n 803) oder den Tod (n 568) umfasste. Das Inzidenzratenverhältnis für das erste dieser Ereignisse bei Patienten mit C-Peptid≥200 pmol/l zu BL (n=600) vs. Patienten mit nicht nachweisbarem C-Peptid zu BL (n=3.568) betrug für DKA: 0,38 (95%-Konfidenzintervall 0,29; 0,48), SBH: 0,62 (0,43; 0,91), Retinopathie: 0,59 (0,49; 0,71), sowie das zusammengesetzte Ereignis: 0,79 (0,68; 0,91). Höheres C-Peptid war mit niedrigerem Hämoglobin A1c (HbA1c; p<0,001) und niedrigerer geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR; p<0,001) assoziiert: Personen mit einem C-Peptid≥200 pmol/l hatten im Durchschnitt einen um 8,7 mmol/mol niedrigeren HbA1c-Wert und eine um 10 ml/min/1,73 m2 niedrigere eGFR als Personen mit nicht nachweisbaren Werten. Es wurde keine signifikante Wirkung von C-Peptid auf CVD oder Tod festgestellt.

Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen die Bedeutung des C-Peptid-Spiegels und seiner Aufrechterhaltung für die glykämische Kontrolle und die Vermeidung akuter und chronischer Komplikationen bei T1D.

Encore-Einreichung



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
28. Mai 2025

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