physioscience 2025; 21(S 01): S34
DOI: 10.1055/s-0045-1808170
Abstracts
Poster

Auswirkungen eines 10-wöchigen kombinierten Kraft- und Ausdauertrainings auf die Fatigue bei Menschen mit Multipler Sklerose: Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie

M Friederich
1   Fakultät 4 Studiengang Therapiewissenschaften, BTU Cottbus-Senftenberg, Senftenberg, Germany
,
M Kupjetz
2   Abteilung für Leistung und Gesundheit (Sportmedizin), Institut für Sport und Sportwissenschaft, TU Dortmund, Dortmund, Germany
,
M Wurg
1   Fakultät 4 Studiengang Therapiewissenschaften, BTU Cottbus-Senftenberg, Senftenberg, Germany
,
P Zimmer
2   Abteilung für Leistung und Gesundheit (Sportmedizin), Institut für Sport und Sportwissenschaft, TU Dortmund, Dortmund, Germany
› Institutsangaben
 

Einleitung Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Ein Kernsymptom der MS ist die Fatigue. Sie beschreibt einen subjektiven Mangel an körperlicher und geistiger Energie, der als störend für Alltagsaktivitäten empfunden wird. Die aktuelle Evidenz deutet darauf hin, dass ein kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining zur Linderung der Fatigue beitragen kann. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Studie die Effekte eines zehnwöchigen kombinierten Trainings, bestehend aus einem Krafttraining an Geräten, Freihantel- und Eigengewichtstraining sowie Ergometrie, auf die Fatigue.

Material und Methodik Die zweiarmige, einfach verblindete, randomisiert kontrollierte Studie wurde prospektiv im Deutschen Register Klinischer Studien registriert (DRKS00017091) und umfasste 45 Teilnehmer:innen mit schubförmig-remittierender MS (RRMS), einem Expanded Disability Status Scale (EDSS) Wert zwischen 0 und 4.0, Sporttauglichkeit und einem Alter von 18 bis 45 Jahren. Die Teilnehmer:innen wurden der Interventionsgruppe oder der passiven Kontrollgruppe (Warteliste) zugeteilt. Die Interventionsgruppe absolvierte dreimal wöchentlich eine 60-minütige ambulante Trainingseinheit unter Anleitung von geschulten Sportwissenschaftler:innen in einem Gesundheitsstudio. Die Einheit bestand aus einem Warm-Up, einem 30-minütigen Krafttraining an Geräten (Kniebeugen, Bankdruck, Kreuzheben, Klimmzüge) und einem 20-minütigen variierenden Tagesworkout zur Steigerung der Ausdauer (Ski- oder Ruderergometer) und Kraftausdauer (Eigengewichte und Kleingeräte). Die Intensität wurde über die Zeit der Intervention individuell angepasst. Motorische und kognitive Aspekte der Fatigue wurden vor Beginn (T0) und nach Abschluss der Intervention (T2) mit der zweidimensionalen Fatigue Scale for Motor and Cognitive Functions (FMSC) abgefragt. Die Veränderungen der FSMC-Werte zwischen den Gruppen über die Zeit hinweg (T0 zu T2) sollen mittels einer ANCOVA analysiert werden.

Erwartete Ergebnisse Die Analyse der Daten mittels SPSS 29 (IBM) steht noch aus. Alle Teilnehmer:innen werden in die Analyse mit einbezogen. Es wird eine Intention-to-treat Analyse angewendet, bei welcher fehlende Daten mittels der Last-Observation-Carried-Forward-Methode weitergeführt werden. Neben der Deskription von Alter, Geschlecht sowie dem EDSS-Wert der Proband:innen, werden FSMC-Werte pro Gruppe zu T0 und T2 angegeben. Interaktions- und Zeiteffekte werden anhand des Signifikanzniveaus (p-Wert) und der Effektstärke (Cohen's d) beurteilt.

Zusammenfassung Die Studie zielt darauf ab, den Effekt von kombinierten Kraft- und Ausdauertraining als Behandlungsoption zur Linderung der Fatigue bei RRMS-Patient:innen zu prüfen. Die erwarteten Ergebnisse können dazu beitragen, evidenzbasierte Trainingsprogramme zur Linderung der Fatigue bei Personen mit MS zu konkretisieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. Mai 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany