Z Geburtshilfe Neonatol 2025; 229(03): e10-e11
DOI: 10.1055/s-0045-1808322
Abstracts
Neonatologie: Lunge/Atmung

Respiratorisches Management in der OPTTIMMAL Multicenter-Studie: Klinische Vorgehensweisen der teilnehmenden Zentren: ein Vorher-Nachher Vergleich

E-M Mair
1   Universitätsklinikum Ulm – Universitätsklinik für Kinder-und Jugendmedizin, Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Ulm, Germany
,
S Koch
1   Universitätsklinikum Ulm – Universitätsklinik für Kinder-und Jugendmedizin, Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Ulm, Germany
,
H Ehrhardt
1   Universitätsklinikum Ulm – Universitätsklinik für Kinder-und Jugendmedizin, Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Ulm, Germany
,
M Waitz
2   Klinikum Kassel, Kinderkardiologie – Neonatologie und allgemeine Pädiatrie, Kassel, Germany
,
A Franz
3   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderheilkunde IV, Neonatologie und neonatologische Intensivmedizin, Tübingen, Germany
,
C Engel
4   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Center for Pediatric Clinical Studies (CPCS), Tübingen, Germany
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die OPTTIMMAL Multicenter-Studie untersucht den Einfluss zweier unterschiedlicher PEEP-Niveaus in der akuten Phase des Atemnotsyndroms in den ersten 5 Lebenstagen auf das Risiko der Intubation und/oder der Erfüllung vordefinierter respiratorischer Failure Kriterien.

Ziel dieser Sekundäranalyse ist es, zu eruieren, ob in den teilnehmenden Zentren hauseigene Protokolle bereits vor Studienbeginn vorlagen, wie das routinemäßige respiratorische Management war, und ob es bis zum Ende der OPTTIMMAL Studie zu Änderungen des Managements der außerhalb der OPTTIMMAL Studie betreuten Frühgeborenen äquivalenten Gestationsalters (26+0 – 29+6 SSW) kam.

Material und Methoden Vor Studienstart wurde das respiratorische Management der teilnehmenden Studienzentren anhand von Fragebögen schriftlich erhoben und die Zentren aufgefordert, soweit nicht vorhanden, Standards bzgl. des respiratorischen Managements zu erstellen, die ein gleiches Management in beiden Interventionsgruppen – abgesehen von der PEEP-Steuerung – sicherstellen. Nach Abschluss der Rekrutierung erfolgt aktuell eine zweite Erhebung.

Folgende Parameter wurden skaliert und nominal, ordinal oder metrisch ausgewertet: Primärer Modus und Eskalation der respiratorischen Stabilisierung im Kreißsaal, Kriterien und Modus der Surfactantgabe, Intubationskriterien außerhalb der Studienkriterien, Beatmungsstrategie und -entwöhnung, atemanaleptische Therapie, Gabe postnataler Steroide. Zusätzlich erfolgte die Auswertung der präferierten PEEP-Niveaus während der ersten 5 Tage der nicht-invasiven Atemunterstützung.

Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv und vergleichend für den Vorher-Nachher Vergleich.

Ergebnisse Die Fragebögen vor und nach Ende der Teilnahme an der OPTTIMMAL Studie (Rekrutierungszeitraum 6/2020 – 08/2024) wurden von den verantwortlichen Ansprechpartnern der Zentren stellvertretend für das jeweilige Team in schriftlicher Form ausgefüllt. Berücksichtigt wurden nur Zentren (n=10), die aktiv und bis Studienende rekrutierten. Die Auswertung der Erhebungsbögen vor Start der Teilnahme an der OPTTIMMAL-Studie zeigt unterschiedliche Vorgehensweisen bzgl. Beatmungsstrategien, Intubationskriterien und Entwöhnung von der Beatmung und Surfactantindikation und -applikation. Die Auswertung der Erhebungsbögen nach Teilnahme OPTTIMMAL-Studie ist zum Teil noch ausstehend, die Ergebnisse werden zur Jahrestagung vorliegen.

Fazit Die Ergebnisse bestätigen andere Umfragen: Das respiratorische Management im Kreißsaal und in den ersten Lebenstagen ist bei kleinen Frühgeborenen variabel. Daher ist es bei respiratorischen Interventionsstudien obligat, diese Heterogenität der Zentren zu berücksichtigen und die Zentren anzuhalten, ein einheitliches Vorgehen vor Start der Studienteilnahme zu definieren. Es ist bisher kaum untersucht, inwieweit sich eine Studienteilnahme auf das Routinemanagement der Zentren außerhalb der Studiendurchführung auswirkt, wenn sich die Expertenempfehlungen nicht ändern.



Publication History

Article published online:
19 May 2025

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