Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S73
DOI: 10.1055/s-0045-1809717
Abstracts
Onkologische Thoraxchirurgie

VAMLA im Vergleich zu den ESTS-Kriterien: Eine retrospektive Analyse des Nutzen, Sicherheit und Stellenwertes in dem Bezug auf die Patientenselektion

Authors

  • K Greif

    1   Thoraxzentrum Ruhrgebiet, Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelisches Krankenhaus Herne, Herne, Deutschland
    2   Klinikum Ibbenbüren, Ibbenbüren, Deutschland
  • D Herrmann

    1   Thoraxzentrum Ruhrgebiet, Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelisches Krankenhaus Herne, Herne, Deutschland
  • K Milobinski

    1   Thoraxzentrum Ruhrgebiet, Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelisches Krankenhaus Herne, Herne, Deutschland
  • T Bas Kayaa

    1   Thoraxzentrum Ruhrgebiet, Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelisches Krankenhaus Herne, Herne, Deutschland
  • S Ewig

    3   Thoraxzentrum Ruhrgebiet, Klinik für Pneumologie und Infektiologie, Evangelisches Krankenhaus Herne, Herne, Deutschland
  • M Oggiano

    1   Thoraxzentrum Ruhrgebiet, Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelisches Krankenhaus Herne, Herne, Deutschland
  • T Walles

    4   Universitätsklinikum Magdeburg, Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirugie, Magdeburg, Deutschland
  • S Welter

    5   Lungenklinik Hemer, Klinik für Thoraxchirurgie, Hemer, Deutschland
  • E Hecker

    1   Thoraxzentrum Ruhrgebiet, Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelisches Krankenhaus Herne, Herne, Deutschland
 

Hintergrund Das Staging der mediastinalen Lymphknoten ist ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Bei ausgewählten Patienten sollte, gemäß internationaler Richtlinien, ein invasives Staging durchgeführt werden. Ziel dieser Arbeit ist es, die onkologischen Ergebnisse des invasiven Stagings mit videoassistierter mediastinoskopischer Lymphadenektomie (VAMLA) bei Patienten mit potenziell resezierbarem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zu bewerten

Material und Methode Die Studie analysierte retrospektiv 1640 Patienten, bei denen zwischen 2008 und 2019 in unserer Klinik ein invasives mediastinales Staging mittels VAMLA durchgeführt wurde. Die Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt: 1463 erfüllten die Leitlinienkriterien der European Society for Thoracic Surgery für ein invasives Staging, 177 erfüllten diese nicht. Daten von 1213 Patienten, die sich anschließend einer anatomischen Resektion des NSCLC mit gleichzeitiger systematischer Lymphadenektomie unterzogen, wurden analysiert, um Sensitivität, Spezifität, negativen prädiktiven Wert und Genauigkeit zu berechnen.

Ergebnis Bei 374 (22,8%) Patienten konnten mediastinale Lymphknotenmetastasen nachgewiesen werden. Ein N2-Status bestand bei 300 Patienten (18,2%), ein N3-Status bei bei 74 Patienten (4,5%). Die Komplikationsrate des Eingriffs betrug 4,6% (n=76).

Bei 5 Patienten (2,2%) wurden falsch negative Ergebnisse der VAMLA festgestellt. Sensitivität, Spezifität, negativer prädiktiver Wert und Genauigkeit betrugen 98,68% (95% KI; 96,95-99,57%), 100% (95% KI; 99,65-100%), 99,53 (95% KI; 98,88-99,8%) und 99,65% (95% KI; 99,19-99,89%) für die gesamte Kohorte.

Mediastinale Metastasen wurden bei nur 4 Patienten (2,3 %) festgestellt, die außerhalb der Leitlinienkriterien behandelt wurden, verglichen mit 25,3 % (n = 370) der Patienten, die die Kriterien der Leitlinie erfüllten. Der Unterschied war statistisch signifikant (p = < 0,001).

Schlussfolgerung Die VAMLA ist ein sicheres Verfahren mit hoher Sensitivität, NPV und Genauigkeit. Dementsprechend sollten ausgewählte Patienten gemäß den Leitlinienkriterien für ein invasives mediastinales Staging in Betracht gezogen werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025

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