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DOI: 10.1055/s-0045-1809727
Lymphangiosis carcinomatosa ist ein prognostischer Faktor für das Überleben bei Patienten mit NSCLC – Eine multizentrische Analyse
Hintergrund Die Prognose des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) wird von vielen Faktoren beeinflusst, darunter Tumorstadium, Histologie und molekulare Marker.
Die Lymphangiosis carcinomatosa (L1) ist ein bedeutender prognostischer Faktor. L1 bezeichnet die Präsenz von Tumorzellen in lymphatischen Gefäßen und ist mit einem erhöhten Risiko für lymphogene Metastasierung verbunden.
Ziel: Diese multizentrische Studie untersuchte das Langzeitüberleben sowie das krankheitsfreie Intervall (KFI) von L0-Patienten im Vergleich zu L1-Patienten vor und nach Propensity Score Matching (PSM).
Material und Methode In dieser multizentrischen Studie wurden zwischen 2010 und 2020 insgesamt 894 L0- und 255 L1-Patienten eingeschlossen. Das Gesamtüberleben wurde vom Zeitpunkt der Operation bis zum Todesdatum bestimmt. Das KFI wurde als Zeitraum zwischen der Primäroperation und der Diagnose eines Rezidivs definiert.
Die Patienten wurden anhand ihres N-Status, der Anzahl resezierter Lymphknoten, der Anzahl positiver Lymphknoten sowie des T-Stadiums gematcht.
Ergebnis Vor PSM zeigten L1 Patienten signifikant häufiger eine N1 und N2 Beteiligung als L0 Patienten (N1: p<0.001; N2: p<0,001). Daher waren L1 Patienten signifikant seltener im Stadium I (p<0,001) und signifikant häufiger im Stadium III (p<0,001). L1 Patienten hatten signifikant größere Tumore (p<0,001) und ein höheres Lyphknotenratio (p<0,001) (LNR) (Verhältnis von positiven zu resezierten Lymphknoten).
Nach PSM verblieben 238 L0- und 212 L1 Patienten. Es zeigten sich nun keine signifikanten Unterschiede im N-Stadium, dem Tumorstadium, der Tumorgröße sowie der LNR der Patienten. Vor und nach PSM zeigten Patienten mit L1 ein signifikant kürzeres KFI (p<0.001). Vor PSM war das 1-3 und 5 Jahres Überleben von L1 Patienten signifikant schlechter als von L0 Patienten (1 Jahr: p=0.05; 3 Jahre: p<0.001; 5 Jahre: p<0.001).
Nach PSM war das 3- und 5 Jahres überleben von L1 Patienten signifikant schlechter (1 Jahr p=0.26; 3 Jahre <0.001; 5 Jahre=0.001.
Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse zeigen, dass L1-Patienten eine signifikant schlechtere Prognose als L0-Patienten haben. Da ihr Risiko für ein frühes Rezidiv und eine systemische Tumorausbreitung erhöht ist, könnte die Identifikation von L1-Patienten eine entscheidende Rolle bei der Therapieplanung spielen. Derzeit wird eine adjuvante Therapie nur in Einzelfällen individuell entschieden. Zukünftig sollte geprüft werden, ob diese Patientengruppe von einer adjuvanten Behandlung profitieren könnte.
Publication History
Article published online:
25 August 2025
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