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DOI: 10.1055/s-0045-1809751
Beyond Surgery: Kann die Therapieadhärenz bei operierten Patienten mit N2 metastasierten NSCLC verbessert werden?- Eine retrospektive, realworld Kohortenstudie-
Hintergrund Das Stadium III des NSCLC betrifft etwa 20-30% der Fälle und stellt eine heterogene Patientengruppe dar mit nach wie vor nicht klar definierten Behandlungsstrategien. Die operative Therapie ist eine wichtige Säule in diesem Stadium. Für Chirurg*innen ist es essentiell konkurrierende Behandlungsansätze zu kennen. Die empfohlene adjuvante Therapie (AT) wird häufig nicht begonnen oder abgeschlossen. Die Gründe für den Abbruch der AT bei diesen Patienten (Pat.) sind wenig untersucht.
Diese Studie zielt darauf ab, die Gründe für den Abbruch der AT bei Pat mit N2-metastasiertem NSCLC zu erkennen und deren Einfluss auf das Überleben zu analysieren. Ziel ist es Faktoren zu identifizieren, die wir als Chirurg*innen beeinflussen können um die Therapieadhärenz (TA) zu verbessern. Auch in Bezug auf die zunehmende Relevanz der Immuntherapie in diesem Stadium sind diese Aspekte relevant.
Material und Methode Die vorliegende retrospektive Studie wurde von der Ethikkommission (BO-EK-485112023) genehmigt. Sie umfasst 79 Pat. mit pathologisch bestätigtem N2-NSCLC, die sich zwischen 2015 und 2022 einer kurativen Resektion am Lungenzentrum Coswig unterzogen. Alle relevanten klinischen-, soziodemografischen-, chirurgischen- und therapeutischen Daten wurden gesammelt und in den Therapiegruppen klassifiziert: keine Therapie (no AT), Chemotherapie (CT), Strahlentherapie (RT) oder kombinierte Therapie (CT+RT). P*:<0,05.
Ergebnis Von den 79 Pat. (65,8% männlich, Median 64,57 Jahre, 65,29% Adenokarzinom) wurden 62,03% präoperativ als N2 metastasiert eingestuft. Von den 68 Pat. (86,07%), die eine AT begannen, erhielten 7 eine CT, 26 eine RT und 35 eine CT+RT. Der Hauptgrund für das Nicht-Beginnen einer Therapie war die Ablehnung der Pat. (5 Fälle), gefolgt von Begleiterkrankungen und frühzeitigem Progress der Krankheit. Die Therapieabbruchrate betrug 18,99%, wobei sie in der CT-Gruppe am höchsten war (42,86%). Die RT allein hatte die beste TA. Während der Nachbeobachtung erlebten 58,23% ein Rezidiv, und 43,04% verstarben, mit einer krankheitsfreien Überlebenszeit (DFS) von 30,38 Monaten und einer Gesamtüberlebenszeit (OS) von 44,16 Monaten.
Schlussfolgerung Es konnten keine Parameter analysiert werden die einen Therapieabbruch prognostizieren. Unter den Subgruppen zeigte CT+RT das beste OS und DFS. In dieser Gruppe hatte ein höherer BMI einen positiven Einfluss auf das OS (P***) und DFS (P**), während ein erhöhter Kreatininspiegel das OS (P**) und das DFS negativ beeinflusste (P*). Die OP-Technik hatte keinen Einfluss auf die TA.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025
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