Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S100
DOI: 10.1055/s-0045-1809794
Abstracts
Komplikationsmanagement

Risikofaktoren für postoperative Pneumonie nach onkologischer Lungenresektion.

Authors

  • M Hassan

  • B Fakundiny

  • R-S Häge

  • R Seihu

  • H Busk

  • T Walles

 

Hintergrund Die postoperative Pneumonie (POP) ist eine häufige und ernsthafte Komplikation nach anatomischer Lungenresektion. Das Ziel dieser Studie ist, die Risikofaktoren für POP zu untersuchen.

Material und Methode Wir führten eine monozentrische, retrospektive Studie mit extrahierten Daten aus dem Deutschen Thoraxregister zwischen 2017 und 2024 durch. Einschlusskriterien waren alle Patienten nach anatomischer Lungenresektion bei Tumoren verschiedener Entitäten. Ausschlusskriterien waren die Revisionsoperationen, das Vorhandsein eines septischen Fokus oder die Einnahme von postoperativen prophylaktischen Antibiotika. Die Risikofaktoren für die Entwicklung einer postoperativen Pneumonie wurden mit univariaten und multivariaten Methoden analysiert.

Ergebnis Die Inzidenz von POP betrug 12% (n=38) bei 315 eingeschlossenen Patienten. Patienten mit POP haben einen längeren stationären Aufenthalt (p<0,0001) sowie eine höhere Inzidenz von postoperativer Mortalität (7,9% vs. 1.4%; p=0,04). Die multivariate Analyse zeigte, dass präoperatives FEV1<70% (OR, 2,545; P=0,023) und offenes Operationsverfahren (OR, 4,622; P=0,016) mit einem erhöhten Risiko für POP assoziiert sind.

Schlussfolgerung Die postoperative Pneumonie nach anatomischer Lungenresektion ist mit längerem stationärem Aufenthalt sowie höherem Risiko von postoperativer Mortalität verbunden. Wir konnten die reduzierte präoperative FEV1 von weniger als 70% des Sollwertes und das offene Operationsverfahren als Risikofaktoren für POP identifizieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025

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